Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 468
(PDF, 194 MB)
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468 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1901.)

Diese Ansicht hat Hudson gewonnen durch Beobachtung
vieler spiritistischer und hypnotischer Experimente. Das
subjektive Ich des Menschen ist es, welches im sogenannten
Trance und in der Hypnose nach Ausschaltung des objektiven
Ich oder, um es auch anders auszudrücken, des Gehirn-
bewusstseins, in Thätigkeit tritt. Die Fähigkeit des Menschen:
Fernsehen, Gedankenlesen, Fernwirken, d. h. Bewegung von
Gegenständen ohne Berührung, ja sogar die Erzeugung ganzer
Gestalten, wie sie von namhaften Forschern, z. B. dem englischen
Physiker Crookes, (dem Erfinder der Crookes'sehen
Röhren, mit deren Hilfe Röntgen seine Entdeckung machte),
von Varley (der das erste transatlantische Kabel legte), von
Wallace (dem Freunde und Mitforscher Darwirts) und noch
einer ganzen Reihe anderer durchaus glaubwürdiger Gelehrten
beobachtet wurden, tritt bei dieser Gelegenheit in die Erscheinung
.

Wenn die Medien oft mit überraschenden Enthüllungen
von Dingen kommen, von denen nur die Theilnehmer allein
etwas wissen (oft gewöhnlichen Einzelheiten aus unserem
Leben, an die wir nicht einmal augenblicklich zu denken
brauchen, oder die wir schon lange vergessen hatten), so ist
das nur durch die Thätigkeit des subjektiven Ich zu erklären
, indem das subjektive Ich des Mediums in Rapport
tritt zu unserem subjektiven Ich vermöge reiuer Intuition,
Freilich treten hier die Spiritisten sofort mit der Frage auf:
wie ist es aber, wenn etwas mitgetheilt wird von Dingen,
die niemand der Cirkelsitzer wusste und die sich bei Nachforschungen
als wahr erweisen, wie z. B. das Medium Mrs.
Piper in New York durch solche Mittheilungen seit fünfzehn
Jahren Aufsehen erregt und schon eine ganze Reihe
amerikanischer Gelehrter zu Spiritisten gemacht hat, unter
anderen den ehemals eifrigen Antispiritisten und Entlarver
vieler Medien, Dr. Hodgson, den erst noch vor wenigen Jahren
in seinem antispiritistischen Werke „Aberglauben und
Zauberei*' der dänische Psychophysiker A. Lehmann als
Hauptgewährsmann für sich ins Feld geführt hat?

Es muss uns wundern, dass Herr Dr. Riemann offenbar
von solchen Dingen noch keine Kenntniss besitzt; kaum
anzunehmen ist, dass er in seiner ehrlichen Forschungsweise
dieselben ignorirt hätte, wie etwa Lehmann dies beliebt.
Auch muss es uns nicht minder Wunder nehmen, wie er
sich mit Herrn Dr. Egbert Müller und diesen Berliner Dutzendmedien
überhaupt einlassen konnte, und wie er sogar darauf
vielfach noch Schlüsse gegen den Spiritismus aufbaut,
als ob überhaupt ein wissenschaftlich geschulter Forscher
solche zum Theil pathologisch zu beurtheilende Individuen


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