Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 507
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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Karze Notizen.

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ganz sicher nicht gut für Sie." Wie aus anderen Aeusserungen
hervorging, meinte er zwei andere Persönlichkeiten, mit denen
er sich in diesem Zustande geistiger Verwirrung eins glaubte.
Ein ander Mal fühlte er sich in den geistigen Zustand eines
Kindes zurückversetzt, während er doch das Bewusstsein
seines Ich nicht ganz verloren hatte. Dr. Mickle erörterte
an diesem Beispiel, dass unser Ichbewusstsein aus sehr vielen
und feinen Elementen zusammengesetzt ist, wie es sich auch
an gesunden Menschen zeigt. Viele dieser Elemente sind
nur lose miteinander verbunden, sie gehen in einander über
und können leicht durch andere ersetzt werden. Auch in
unseren Ideen spielt sich ein ununterbrochener Process von
Veifall und Erneuerung, Verlust und Erwerbung ab. Bei
einer krankhaften Beeinflussung des Gehirns kann diese
Veränderung des Ichbewusstseins so seltsame Erscheinungen
herbeiführen, wie Dr. Mickle sie an jenem Kranken beobachtet
hat. Jener Kranke hatte ausserdem Gesichtstäuschungen:
er sah Landschaften und Schiffe, grosse Pflanzengruppen,
Viehheerden und alle möglichen anderen Bilder; er glaubte
in einem Wagen zu fahren, während er auf dem Stuhle
sass; er sah ein ungeheueres Saiteninstrument vor sich,
das er als eine Allegorie der verschiedenen menschlichen
Lebensformen betrachtete. Zeitweise hielt er sich für völlig
gelähmt. Die Beobachtung solcher Zustände ist besonders
werthvoll, nicht nur zum Verständniss des kranken, sondern
auch des gesunden Gehirns und seiner Thätigkeit. (Dr. T.
„Leipz. N. Nachr." Nr. 161 vom 12. Juni er.)

d) Uebereinen hochin teressanten Fall eines
telepathischenTraumes berichtet der „Pester Lloyd":
Vor einigen Tagen wurde bei dem Trafikanten Heinrich
Prager (Theresienring Nr. 30) ein Einbruchsdiebstahl verübt;
bei dieser Gelegenheit wurden Cigarren, Stempel- und Briefmarken
im Werthe von nahezu 2000 Kronen gestohlen. Dieser
an und für sich nicht ungewöhnliche und in jüngster Zeit
wiederholt vorgekommene Fall wird erst durch einen Traum
des Bestohlenen interessant. Pr.} der sich sonst eines gesunden
Schlafes erfreut, hatte in der Nacht, in welcher der Diebstahl
begangen wurde, einen schweren Traum. Er ächzte und warf
sich im Bette unruhig hin und her, so dass seine Frau
erwachte und ihren Mann weckte. „Was fehlt Dir denn?"
— fragte besorgt die Grattin. „Ach — erwiderte Pr. — ich
träumte, dass bei uns eingebrochen wurde. Ein wildfremder
Mann sprengte die Schlösser und ging in den Laden hinein,
den er bald darauf unter Mitnahme von Cigarren und Marken
wieder verliess." Das Ehepaar lachte über den Traum und
schlief bald wieder ein. Am nächsten Morgen wurde zur


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