Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 510
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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510 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1901.)

böse Wesen. Zu dem Ende wird Wasser gekocht und in
das Wasser werden drei Knoblauehknollen gelegt. Tauchen
die Knollen unter, so sind Weiber die Gehilfen des Teufels,
bleiben sie schwimmen, so sind es andere böse Wesen. Das
letztere tritt ein, und die Diagnose wäre gelöst. Nach diesem
Vorspiel kommt nun der Haupttheil. Die drei Knollen
werden dem im Bette befindlichen auf die Stirne gelegt, und
damit sie nicht herunterfallen, wird der Kopf mit leinenen
Tüchern umwunden. Dann ergreift jede der drei Frauen
einen hölzernen Hammer und mit aller Kraft hämmern sie
auf den Kopf los. Nachdem genug geschehen ist des grausamen
Spieles der „G e i s t e r k 1 o p f e r e i", überlässt man den
Kranken der Ruhe und hofft auf guten Erfolg. Dieser
bleibt nicht aus. Am zweitfolgenden Tage meldet sich der
Kranke wieder gesund. Dem Betriebsführer fällt ein grosses
Loch auf, das der Arbeiter an der Stirne trägt, und er
fragt nach der Ursache. Der Ungar macht nicht im geringsten
Hehl aus der Kur, der er sich freiwillig unterzogen, und
erzählt getreu den ganzen Hergang. Für das Loch im
Kopfe ist er ganz besonders dankbar. „Als er das kriegte,
fühlte er förmlich, wie der Teufel dadurch aus dem Kopfe
hinausfuhr/4 — So geschehen im Winter auf 1901.

g) Anamitischer Aberglaube. Die Anamiten
bewachen den Leichnam eines Verstorbenen aufs Sorgfältigste
; denn sie schliessen aus gewissen Anzeichen auf das
Schicksal desselben im Jenseits. Bleiben nach dem Abscheiden
die Füsse noch eine Zeit lang warm, so gilt ihnen dies als
Zeichen, dass die Seele zur Hölle fährt, bleibt aber der
Schädel warm, so fliegt die Seele in den Himmel. Bleiben
Schädel, Leib und Füsse warm, so bedeutet dies, dass die
Seele sich als Glied einer reichen und vornehmen Familie
reinkarniren wird. Erhält sich die Leiche mitten auf dem
Rücken noch warm, so wandert die Seele in den Leib eines
Bettlers. Bleiben die Augen nach dem Tode offen, so wird der
Abgeschiedene in seiner neuen, menschlichen Existenzform
anfangs viel Unglück erleiden; wenn sich aber die zuerst
offen gebliebenen Augen schliessen, so wartet seiner eine
vollkommen friedliche zweite Existenz. Bleibt jedoch der
Mund offen, so gilt dies im Allgemeinen als Anzeichen einer
sehr inferioren Seelenwanderung; hält aber der Todte gar
eine Hand geschlossen, so wird, wie die „Indisch-Uhinesisehe
Revue" ihren Lesern mittheilt, seine Seele unfehlbar zum
Teufel Ra-Sua mit blauem Gesicht und gelben Zähnen werden.


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