Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 522
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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522 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1901).

beibehalten wird, aber die Mittheilungen in einer sowohl
dem Medium als auch den Zirkelbeisitzern unbekannten oder
doch unverständlichen Sprache erfolgen. Für diese Fälle
reicht die obige Annahme nicht aus; wir müssen sie daher
aufgeben und annehmen, dass die unbekannte Intelligenz
selbst den Schreib- oder Spreehapparat des Mediums
in Besitz nimmt und so ihre Gedankeu dem Zirkel mittheilt
.

Im zweiten Falle, wo die Mittheilungen in einer unbekannten
Sprache, jedoch mit Beibehaltung der Handschrift
und Stimmlage des Mediums geschehen, ist es unmöglich
anzunehmen, die Intelligenz habe dem Geiste des Mediums
ihre Gedanken mitgetheilt und dieser sie in die ihm unbekannte
Sprache übersetzt. Wir müssen vielmehr annehmen,
die Besitznahme der Sprech- und Schreibapparate des
Mediums sei nicht so vollständig, wie im obigen Falle;
immerhin sei der Einfluss stark genug, um ein Schreibeu
oder Sprechen in der unbekannten Sprache zu ermöglichen.
Aber das eine ist gewiss und sicher und braucht keiner
weiteren Erörterung, dass in diesen beiden Fällen die
fremde unbekannte Intelligenz unbedingt der
irdischen menschlichen Sprache in Wort und
Schrift mächtig sein muss.

Ja, wo hat sich die Intelligenz die Kenntniss der
irdischen Sprache in Wort und Schrift angeeignet? Und
besitzt sie die dazu nöthigen Organe? Auch bei diesen Intelligenzen
wird sicherlich der Satz Geltung haben: „Was
man nicht gelernt hat, weiss man nicht/4 denn sonst
wären diese Intelligenzen allwissend; dass sie aber das nicht
sind, werden wir gleich sehen, —

Auf obige Fragen lässt sich direkt keine Antwort
holen; man muss sich daher an Beispiele halten, um womöglich
einen Analogiebeweis herzustellen.

Das (auch in dieser Zeitschrift oft erwähnte) Medium
Prof. Fiournoy'n in Genf wurde durch eine derartige Intelligenz
veranlasst, in einer völlig unbekannten Sprache zu
reden und dann ein bischen Sankrit und Arabisch zum
Besten zu geben. Wenn ein Mensch in einer Gesellschaft
fortwährend eine fremde, unbekannte Sprache reden würde,
so wird man ihm zu mindest Taktlosigkeit vorwerfen; er
wäre aber noch zu entschuldigen, denn er könnte ja nicht
wissen, dass sich nicht irgend einer vorfinden wird, der ihn
versteht Die fragliche Intelligenz kann sich jedoch damit
nicht entschuldigen, und so müssen wir annehmen, sie verstehe
das Französische überhaupt nicht. Aber warum kommt
sie in einen Zirkel, wo das Französische erwünscht ist, ohne


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