Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 528
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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528 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1901.)

und Rolle) als an ein Schieben von unten zu denken. Bei
der einfachsten Prüfung der Thatsachen erweist sich jedoch
keine von beiden Annahmen als haltbar. Die Palladino
wird wirklich in die Höhe gehoben und in einer den Gesetzen
der Statik völlig widersprechenden Stellung erhalten,
durch eine unsichtbare, mit unseren gegenwärtigen physikalischen
Kenntnissen nicht erklärbare Kraft. Ich will hier
nicht behaupten, dass die Levitation mit der darauffolgenden
gänzlich anormalen Gleichgewichtslage auf eine besondere,
wunderbare Aufhebung der Gesetze der Statik hinweise,
auch nicht, dass der Vorgang nur durch die Annahme
eines präexistierenden Wesens zu erklären sei; dass aber
eine „unbewusste Cerebration" sich spontan in einem Schübe
von unten nach oben, mit einer Leistung von ca. 70 Kilogrammetern
, exteriorisieren könnte, kommt mir doch wenig
wahrscheinlich vor. Jedenfalls würde sich eine solche Annahme
schlecht mit der Eigenschaft vertragen, welche —
wie gesagt — das unbewusste Denken des Mediums besitzen
müsste: gefährliche Experimente nach eigenem Entschlüsse
vermeiden zu können. Denn sicherlich würde das
cerebrale Wesen, das sich fürchten könnte, auf einen mit
scharfen Spitzen versehenen Tisch einen Schlag zu thun,
umsomehr einem solchen akrobatischen Fluge aus dem Wege
gehen, und auch nicht auf einem so gebrechlichen Möbel,
wie unser Tisch es ist, eine unsichere, unzureichende Stütze
suchen. Wenn man dabei unsere ßesorgniss bedenkt,
während der gar nicht kurzen Zeit, wo das Gewicht der
Eusapia diesen schwachen Brettern anvertraut war, so wird
man zugeben müssen: der Wille, dem die Erhebung zuzuschreiben
ist, musste die ausserordentlichen Mittel, durch
die er ein Unglück zu verhindern vermochte, mit vollem
ßewusstsein handhaben. Und so kämen wir zu der höchst
seltsamen Annahme eines „bewussten Unbewusstenwelches
rechnen und die Handlungen nach den beabsichtigten Ergebnissen
bemessen kann.

Aber noch mehr! Von der Tischplatte erhebt sich
Eusapia mit ihrem Stuhle nochmals, so dass Nr. 11 einerseits
und ich andererseits — ohne Verabredung und mit
voller Ueb er ein Stimmung unsrer Wahrnehmungen — mit
der Hand unter ihren Füssen und den Stuhlbeinen hinfahren
können. — Man bemerke, dass das Erheben vom
Tische noch mehr als das Erheben vom Boden die Da-
zwischenkunft einer ausserhalb des Mediums wirkenden Kraft
bedeutet. Das Medium hätte sich, um die Erhebung herbeizuführen
, gegen eine zu schwache Unterlage stemmen
müssen, die also zerbrochen wäre. Besteht man also darauf,


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