Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 534
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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534 Psychische Stadien. XXVIil. Jahrg. 9. lieft. (September 1901.)

der Gesetzmässigkeit, die wir kennen. Aber es sind sicher
noch unendlich viele Naturgesetze in Wirksamkeit, die wir
noch nicht kennen und die wir vielleicht erst im Laufe von
Jahrhunderten, vielleicht auch gar nie feststellen werden.
Wer wollte aber bestreiten, dass sie deswegen gleichwohl
rings um uns her Tag um Tag, Nacht um Nacht in Wirksamkeit
sind. Wir haben nur noch nicht die Methoden,
die Apparate, um sie unseren Sinnen wahrnehmbar machen
zu können; sie liegen noch über dem Kreis unserer Sinnes-
wahrnehmung, wir können sie deshalb vorerst noch übersinnlich
nennen, aber niemals übernatürlich. Aber wenn
sie dem wissenschaftlichen Experiment auch noch nicht zugänglich
sind, so ist doch die Annahme durchaus gerechtfertigt
, dass da und dort der Zufall die Umstände so fügt,
dass gelegentlich einmal die sinnenfällige Erscheinung aus
dem Zusammenwirken der noch dunklen Naturgesetze erzeugt
und beobachtet wird. Eine solche Beobachtung nun
ohne weiteres immer ins Reich der Täuschungen zu verweisen
, geht sicherlich nicht an, um so mehr als manche
Beobachtungen so bestimmt erfolgen und die Vorgänge in
einer gewissen Häufigkeit wiederkehren, dass man die Beobachtungen
als zuverlässig, die Vorgänge als objektive
Thatsachen gelten lassen muss. Leider verhält sich aber
die Sehulwissenschaft gegenüber derartigen Vorgängen,
die der Volksglaube bereits in ein mystisches Gewand gehüllt
hat, äusserst reservirt und ablehnend, und sie bewirkt
damit das Gegentheil von dem, was sie bezwecken wiU.
Denn sie lässt die Fälle ruhig in das wirre Netz des
Volksglaubens sich verstricken, statt dass sie mit dem Licht
der Forschung sich naht und aufklärt oder wenigstens
damit zum Ausdruck bringt, dass die Gegenstände des
Volksglaubens Dinge sind, denen man nur durch eingehende
wissenschaftliche Beobachtung näher kommen kann, nicht
aber durch Anstaunen und Grauen, aber auch nicht durch
blosses Lächerlichmachen. Wir glauben deshalb im Dienst
der Wissenschaft und Aufklärung zu handeln, wenn wir
das Volk veranlassen, die Gegenstände seines Glaubens zu
prüfen und darüber nachzudenken. Es wird aber dadurch
auch noch weiterhin ein interessantes Material zusammengetragen
, aus dem der Forscher nach Vergleichung einer
Reihe von ähnlichen Fällen seine Schlüsse ziehen kann. —
Wir sind heute in der Lage, wieder verschiedene Irr-
lichtbeobachtungen mitzutheilen, die uns aus unserem
Leserkreise zugegangen sind. Davon hat eine den Vorzug,
dass sie so genau ist wie wohl selten eine. Sie ist in unmittelbarer
Nähe von Göppingen erfolgt und wurde von


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