Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 560
(PDF, 194 MB)
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l 560 Psychische Studien. XXVIII. Jabrg. 9. Heft. (September 1901.)

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Alles, was man, bis jetzt über Hellsehen, Gedankenlesen
, Heilmagnetismus, geistiges Durchschauen Anderer
weiss, und noch viel höhere andere Fähigkeiten und Kräfte,
war in Jesu Wesen vereinigt. Unser Alltagswitz kann sich
natürlich nicht zum Verständniss seines Wesens und Wirkens
hinaufschwingen; denn was wissen wir über die Entwickelung
aller Dinge und darüber, wie dieselbe sich in höheren Zuständen
äussert, wie auch über die geistigen Kräfte einer
höheren Ordnung? Bei einzelnen hervorragenden Persönlichkeiten
, darunter bei manchen Kirchenheiligen, äusserten
sich in gewissem Grade aussergewöhnliche Eigenschaften
und die sogenannte Wunderthätigkeit, welche der Glaube,
das höhere geistige Bewusstsein, die Macht des festen Vertrauens
auf die göttliche Vorsehung, zu vollziehen befähigt.
Christus besass alle diese Fähigkeiten in unvergleichlich
höherem Grade. Bei Vollbringung seiner „Wunder"*) offenbarte
er blos seine Normalnatur; denn das Wunder ist keine
„übernatürliche" Thal (eine solche giebt es überhaupt nicht),
sondern eine natürliche und normale für höhere Zustände
der inneren Reinheit und Vollkommenheit. Es bedurfte blos
der Berührung mit seiner reinen Aura (s=fluidische Geisteshülle
), eines Willensimpulses, eines Segens seinerseits, um
jede Krankheit sofort zu heilen. Er besass durch die
i Kraft seines erleuchteten Wesens gleichzeitig eine fast

unumschränkte Macht über zwei Welten — die irdische und
die geistige, auf die erstere hauptsächlich durch die zweite. Er
wusste, was in den Menschen war, und erkannte sogleich
den inneren Geistes- und Gemüthszustand eines Jeden. „Wer
des Tages wandelt", sagt er (Joh. 11, 9,10), „der stösst sich
nicht, denn er sieht das Licht dieser Welt", im Gegensatz
zu denen, „die des Nachts wandeln, denn es ist kein Licht
in ihnen." Besonders hervorzuheben sind seine vielfältigen
Heilungen Kranker und Erweckungen Scheintodter.**)

*) Die Wunder Christ?) seine Krankenheilungen, Austreibungen
der unreinen Geister aus den Besessenen u. a. erklären sieh auf die
überraschendste und überzeugendste Weise, seitdem die mit Heilkräften
und in anderen Eichtungen begabten Medien Aehnliches,
wenn auch in viel geringerem Grade, verrichtet haben. Ich habe
recht viel Solches in meinem Leben gesehen und erfahren, um
berechtigt zu sein, so zu sprechen. In „Dasein und Ewigkeit* habe
ich manches darüber berichtet. Auch Besessene zu beobachten
habe ich oftmals Gelegenheit gehabt.

**) Zu beachten ist, dass er selbst sagte, die zu Erweckenden
seien nicht gestorben, sondern schli ef en (z. B. Matth. 9,24, Marc. 5,39.
Joh. 11, 11). Obgleich weiter {Joh. 11, 14) gesagt ist: „Lazarus ist
gestorben11, so meinte Christus damit offenbar den Scheintod, was aus
den vorhergehenden Versen (4 und 11) hervorgeht: dass die Krank
heit „nicht zum Tode* sei und dass Lazarus schlafe.


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