Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 572
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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572 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 9. Heft (September 1901.)

Fussspitzen wie eine „Ratte der Oper" (Balleteuse) gehen
und zeigte an ihren Füssen ausgesprochene Stigmata; überdies
litt sie an der „Besessenheit des Kreuzes." Sie hat
sodann Verzückungen; sie bleibt in diesem Zustand des sich
Gekreuzigtfühlens mindestens eine halbe, höchstens zwanzig
Stunden lang und behält sehr gut die Erinnerung an diesen
Zustand. Magdalena leidet nicht eigentlich an Neurose; sie
ist sehr intelligent und sehr vernünftig, was auch der Umstand
beweist, dass sie sich einverstanden erklärte, mit
verschleiertem Gesicht photographirt zu werden und ihren
Fall zur Erbauung der Massen öffentlich erzählen zu lassen.
— Ueber einen interessanten Fall von Lethargie berichtete
Dr. Liegeard in der „SociStö d'hypnologie et de psychologie."
Eine 35jährige Lehrerin unterrichtete in ihrer Klasse. Der
Blitz schlägt in das Schulgebäude. Sie verliert alsbald das
Bewusstseia und bleibt fünf Monate in lethargischem Zustand
. Zwei Jahre später verfallt sie, in Folge einer
heftigen Auseinandersetzung, von neuem zwei Monate lang
in lethargische Bewusstlosigkeit, ohne Zweifel nicht zum
letzten Mal. — Dr. Voisin hat eine 35 Jahre alte hysterische
Neurasthenikerin vor sich, welche zugleich die Zeichen des
Verstummens, des Stotterns und des allgemeinen Zitterns
aufweist, krankhafte Erscheinungen, die nach einem sie
erschütternden Trauerfall hervortraten. Man schläfert sie
ein und sie wird geheilt; allein neue Widerwärtigkeiten
machen sie rückfällig. Auf momentane neue Heilung folgte
ein abermaliger Rückfall; fortgesetzte hypnotherapeutische
Behandlung führte aber schliesslich eine, wie es scheint,
definitive Heilung herbei.

d) Zur Geschichte der Bauchrednerkunst. Als
man das erste Mal einen Bauchredner hörte, schrieb man
diese merkwürdige Eigenschaft dem Teufel zu. In Saint-
Germain-en-Laye bemerkte, wie die „Revue Hebdomadaire"
erzählt, ein Krämer Namens Saint Güte im Jahre 1770, dass
er seine Stimme versetzen konnte. Sogleich erklärten die
Einen ihn als Zauberer, die Anderen studirten ihn wissenschaftlich
und Einige schliesslich, die in allem eine Gelegenheit
sich zu amüsiren suchten, bedienten sich seiner für ihre
Spässe. So lud ein Herr de la Chapelle mehrere Freunde
zum Frühstück im Walde von Saint-Germain ein, unter
grossen Bäumen, unter denen, wie er sagte, ein Waldgeist
spukte. DiQ lustige Gesellschaft amüsirte sich höchlich über
diese Erfindung und fing an, fröhlich zu frühstücken. Plötzlich
hörte die Gräfin v. B.f wie sie von der Höhe des Baumes
herab geruten wurde. Sie hob den Kopf, sah aber nichts.
Eine Sekunde danach rief man sie von einer anderen Seite,


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