Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 580
(PDF, 194 MB)
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580 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1901.)

Der Forscher, der solchen ausserordentlichen Erscheinungen
gegenüber von der anfänglichen Ableugnung zum Zweifel
und schliesslich zur Gewissheit übergegangen ist, fragt sich,
was diese menschlichen Gestalten sind, die uns den Eindruck
des Lebens machen und vor unseren Augen, in unseren
Armen zergehen, die in wenigen Sekunden Fleisch und
Kleidungsstoffe entstehen und ebenso schnell wieder ver-
schwinden lassen. Wir wollen folgende Fragen nach besten
Kräften untersuchen.

1) Haben die vor unseren Augen erscheinenden Gestalten
objektive oder subjektive Existenz? — Die Dauer
der Erscheinungen ist im allgemeinen so kurz (nur in Ausnahmefällen
bleiben sie 5, 10, 20 Minuten und länger und
unterhalten sich mit den Anwesenden), dass man berechtigt
ist, sich zu fragen, ob man nicht einer mentalen Suggestion,
hypnotischer oder anderer Art, unterliegt, wie sie orientalische
Gaukler auf ihren Zuschauerkreis auszuüben verstehen.
Der Einfluss würde in unserem Falle von dem Medium und
unserem eigenen Unterbewusstsein kommen (Autoheterosuggestion
). Aber einestheils weiss man, dass die von den
indischen Gauklern vorgeführten Personen oder Sachen aus
dem Gesichtsfelde verschwinden, sobald die Zuschauer sich
nähern oder entfernen, und dass die photographische Platte
sie nicht aufnimmt. Materialisationen dagegen können nicht
nur gesehen und gehört, sondern auch berührt, photographirt
und selbst abgegossen werden: sie besitzen also eine objekive
Existenz.

2) Aus welcher Substanz oder welchen Substanzen sind
sie gebildet? — Nach den Angaben verschiedener Quellen
darf man sagen, die Substanz stammt von dem Medium. Es
sind Fälle bekannt, wo das Gewicht des letzteren während
des Experiments beträchtlich abgenommen hat; andere, wo
das Medium zum Theil, wo nicht gänzlich, verschwand, während
die Materialisationen erfolgten. Diese Thatsache gedenken
wir in einem besonders zu diesem Zwecke hergerichteten
Laboratorium zu untersuchen. — Was das Gewebe der Stoffe
anlangt, so ist deren Herkunft streitig. Einige „Intelligenzen*J
sagen, sie brächten sie hervor, indem sie einen Theil der
Sachen des Mediums dematerialisiren, andere sprechen von
Apport; beides ist möglich. Manchmal darf man sich ein
Stück abschneiden, so dass man es mit Müsse untersuchen
kann, selbst mikroskopisch; ebenso auch Haare, Nägel, Blut,
das man dem Fleische der materialisirten Formen soll haben
entziehen können. Bei Beobachtungen, die meines Wissens
noch nicht veröffentlicht sind, wobei übrigens — wohl verstanden
— zur Ausschliessung von Betrug die nöthigen


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