Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 602
(PDF, 194 MB)
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602 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1901.)

schiedensten Experimentatoren spricht u. E. hauptsächlich
für die Echtheit und objektive Richtigeit der von ihnen
berichteten Wahrnehmungen.

II. Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

C. du Prel und Im. Kant's Seelenlehre.

Vom f Pastor Max Gubalke.*)

In der Erkenntniss, dass die Psychologie auf einem todten
Gleise angelangt ist, haben occultistische wie spiritistische
Vereine die psychische Forschung auf ihre Fahne geschrieben«
Und indem wir uns darin geeinigt haben, die Seele als
Bewus8tsein + Astralleib, als denkende und organisirende
Energie zu definiren, so bekämpfen wir eben den Irrthum,
dem Kirche wie Wissenschaft gleicher Weise verfallen sind,
dass die Seele reines Bewusstsein, nur denkender Geist sei,
obwohl von einem solchen substratlosen Geist uns eine
Vorstellung zu machen wir nicht im Stande sind. Sondern
mit diesem Gedankenunding befinden wir uns noch in
Bann und Oonsequenz des alten grossen Irrthums von
centraler Bedeutung, dass Gott absoluter Geist sei. Wir
versieben allerdings sehr wohl das fromme Bestreben, Gott
möglichst gegensätzlich und jenseits von aller stofflichen
Oreatur zu begreifen, obwohl es eigentlich von wenig Ueber-
legung zeugt. Schöpfer und Geschöpf allzuweit durch eine
Wesensverschiedenheit auseinander zu reissen, zwischen beiden
eine künstliche Kluft zu setzen, die hernach wieder
nur durch eine zweite Gedankenlosigkeit zu überbrücken ist.
Glaubte man nun bei einer Definition Gottes die Schrift
befragen zu müssen, so verfuhr man auch hier wieder wenig
schriftkundig und geschickt. Denn es ist sehr gewagt zu
behaupten und vorauszusetzen, dass das hebräische Wort
ruach und das griechische xvsv/ia, welche Luther mit „Geist"
übersetzt hat, etwas ganz Unstoffloses sei, zumal es wörtlich
„Hauch, Wind" bedeutet. Und zum anderen lag eine biblische
Definition Gottes, die auch selbst für eine Definition gehalten
sein will, näher und brauchbarer, nämlich Rom. 1, 19, 20,
wo Paulus, der grosse spekulative Denker, sagt: Soweit
Gottes unsichtbares Wesen überhaupt erkennbar ist, ist

*) Der allseitige Beifall, den die letzte Arbeit unseres entschlafenen
unvergesslichen Mitstreiters (über Kemkarnation) bei unseren Lesern
gefunden hat, veranlasste den Herrn Verleger, noch zwei weitere
vollendet hlnterlassene Manuscripte desselben zu erwerben. — Ii cd.


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