Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 620
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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020 Psychische Studien. XXVIIL Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1901.

offenbart, tritt das Dämonische nackter und entschiedener
hervor. Wir stellen hier eine Anzahl der auffallendsten
dieser Vorkommn sse zusammen. „Als Oliverius Manaräus
Rektor des Hauses der Gesellschaft Jesu in Loretto war,
wurde dasselbe vielfältig von Erscheinungen angefochten,
über die er folgendes deponirte: Zuerst sei einem Novizen
ein Mohr in grünem Gewände erschienen und habe ihn zur
Abtrünnigkeit zu verleiten gesucht. Bisweilen habe es von
der Decke wie das Spinnen eines schlafenden Katers geschnurrt
" (III, 420). „Wir wählen als Beispiel einen Fall,
der das Zeugniss eines Ordens für sich hat, den sein Gründer,
nachdem er selbst den mystischen Weg durchschritten, ins
thätige Leben zurückkehrend, hauptsächlich für dasselbe
bestimmt, und der nun eingehend in den Geist und die
Gesinnung des Stifters, jenen Gebieten immer mit vorsichtiger
Scheu genaht und, nicht leicht trügerischem Scheine nachgebend
, nur durch die Evidenz der Thatsachen sich bestimmen
lassen: der Jesuiten nämlich. Matthias Tanner, diesem Orden
an gehörig, berichtet, was sich mit Johann del Castillo zugetragen:
er gewahrte, wie ganze Hotten böser Geister in sein Zimmer
einbrachen, die gewaltigen Lärm und Tumult vollführten,
unter grossem Frohlocken ihn umringten und ihn aufs aller-
härteste bedrängten" (III, 435). „Ist hier alles ernsten
tragischen Schrittes seinen Gang hingeschritten, dann sind
auch andere Fälle aufgetaucht, wo es leichter zugegangen
und damit auch wieder der koboldartige Charakter durchgeschlagen
ist" (III, 4G0).

„Der Vertrag mit dem Teufel ist der Vertrag,
den die Rechtskundigen den unbenannten nennen: do ut
des, facio ut facias. Zur Abschliessung ist keineswegs nöthig,
dass beide Theile in Sichtbarkeit sich einander gegenüberstehen
; die Angelegenheit kann auch schriftlich verhandelt
werden" (III, 704). Aus den Berichten des Jesuitenkollegiums
in Molsheim (Gloria posthuma S. Ignatii Loyolae VII, 274)
führt GÖrres folgende „Thatsachen" an: „Michael Schramm
studirt in Würzburg; er verschreibt sich mit seinem eigenen
Blut dem Teufel, der ihm in Gestalt eines Jünglings erscheint.
Der Teufel giebt ihm eine Wurzel, mit der er alle Schlösser
aufmachen und alle Schätze in der Erde entdecken kann.
Schliesslich geht Michael in sich und will sich bei den Jesuiten
in Molsheim bekehren; vor allem will er seinen Vertrag mit
dem Teufel zurück haben. Am 13. Januar 1613 liest der
Jesuiten-Rektor die Messe für ihn. Da sah Michael an der
rechten Seite des Altars den Teufel, wie dieser ihm die
Verschreibung zeigte, sie hinwarf und dann verschwand. Nach
der Messe fand man den mit Blut geschriebenen Vertrag unter


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