Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 659
(PDF, 194 MB)
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Gubalke: C. da Prel und Im. Kaut's Seelenlehre. 659

messer befindet, handeln, wohl aber um ein lebendiges, und
zwar mit demselben Rechte, mit dem man z. B. von einem
Draht, durch welcheji gerade ein elektrischer Strom fliesst,
oder von einem erhitzten Körper sagen kann: „Er hat
Elektricität, er hat Wärme," nicht aber von denselben
Dingen, sobald deren Elektricität oder Wärme von ihnen
gewichen sind. Das Denken ist kein Theil oder keine Eigenschaft
des Hirns, falls man dieses als blossen Stoff, als
Nervensubstanz betrachtet, wohl aber wenn es sich um ein
beseeltes Hirn handelt, d. h. wenn wir von jenem geheimnissvollen
Dinge reden, welches aus Hirn und Seele besteht.

Es wurde in den vorausgehenden Zeilen viel Gebrauch
von Analogien gemacht. Jetzt sei zum Schluss daran erinnert
, dass, wenn gleich die Analogie in dunklen Wissensgebieten
für uns oftmals den einzigen Faden hergiebt, unter
dessen provisorischer Leitung wir weiter schreiten, doch
umgekehrt deren Missbrauch zu voreiligen und unnatürlichen
Schlüssen verleiten kann. Zu solchen gehört auch der aus
dem Studium der Grehirnlocalisationen und einigen anderen
physiologischen Thatsachen gezogene Schluss, die Seele sei
nichts weiter als ein Product des Hirns. Es würde mich
zu weit führen, wollte ich dies Thema hier eingehend behandeln
. Ich begnüge mich heute, im allgemeinen darauf
hinzuweisen, dass, sobald man anderer Art Thatsachen mit
in die Betrachtung hineinzieht, ferner die physiologischen
selber von einer anderen Seite betrachtet, die physiologische
Seelentheorie hinfällig und widerspruchsvoll erscheint. Es
war hier nur meine Absicht, zu zeigen, dass andererseits
ebensogut abenteuerliche philosophische Ansichten auftauchen
können, sobald sich der Philosoph bei der Behandlung
von Erfahrungsobjecten zu sehr von metaphysischen
Theorien beeinflussen lässt.

II. Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

C. du Prel und Im. Karrt's Seelenlehre.

Vom f Pastor Max Gubalke.

(Schluss von Seite 600.)

In den Vorl. p. 92 sagt Rantx „Wenn sich die Seele
vom Körper trennt, so wird sie nicht dieselbe sinnliche
Anschauung haben; sie wird nicht die Welt so anschauen,

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