Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 663
(PDF, 194 MB)
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Gubalke; C. du Prel und Im. Kant's Seelenlehre. 663

lässt sich allerdings sehr bezweifeln, dass Kant die freilich
unsere phänomenale Erkenntniss zwar weit überragende
Anschauungsweise einer Somnambulen schon eine
rein geistige, in seinem Verstände, nennen würde.

Kant lehrt die Praeexistenz unserer Seele.

In den Vorlesungen p. 75 sagt er; „Der Anfang des
Lebens ist die Geburt; dieses ist aber nicht der Anfang
des Lebens der Seele, denn die Seele ist eine einfache
Substanz, also kann sie auch nicht erzeugt werden, wenn
der Körper erzeugt, und auch nicht aufgelöst werden, wenn
der Körper aufgelöst wird, denn der Körper ist nur die
Form der Seele. Geburt, Leben und Tod sind also nur
Zustände der Seele. Ein Zustand setzt aber schon ein
Dasein voraus." 76. „Durch die Geburt ist die Seele, so
zu sagen, in einen Kerker, in eine Hölle gekommen, die sie
an ihrem geistigen Leben hindert." 77. „Die Seele war vor
ihrer Geburt in einem geistigen Leben, hat eine geistige
Kraft des Lebens gehabt, besass alle Fähigkeiten und
Vermögen schon; aber so, dass alle diese Fähigkeiten erst
durch den Körper sich entwickelt haben und dass sie alle
die Kenntnisse, die sie von der Welt hat, erst durch den
Körper erlangt hat, und sich also durch den Körper zu
der künftigen Fortdauer hat vorbereiten müssen." p. 89.
.,Das Leben der Seele beruht nicht auf der Zufälligkeit der
Zeugung des thierischen Lebens, sondern es hat schon vor
dem thierischen Leben gedauert und sein Dasein hängt von
einer höheren Bestimmung ab."

Kant lehrt Unsterblichkeit oder Postexistenz
der Seele.

Er definirt sie Vorl. 78 als die natürliche Notwendigkeit
zu leben, und den Beweis nimmt er aus der Natur
und dem Begriffe der Seele, welche eine Substanz mit
Spontaneität begabt sei, d. h. mit dem Vermögen, aus einem
inneren Principe zu handeln, während der Körper, weü
er Materie ist, von äusseren, sinnlichen Motiven determinirt,
bestimmt wird. Demnach kann weder der Anfang des Lebens
der Seele noch die Fortdauer des Lebens derselben vom
Korper abhängen. — p. 79. „Wenn nun die Maschine des
Körpers zerstört ist, dass die Seele in sie nicht mehr wirken
kann, so hört zwar das thierische Leben auf, nicht aber
das geistige.11 — p. 80. „Wenn der Körper gänzlich aufhört,
so ist die Seele von ihrem Hindernisse befreit und nun
fangt sie erst an recht zu leben. Also ist der Tod nicht die
absolute Auflösung des Lebens, sondern eine Befreiung der
Hindernisse eines vollständigen Lebens." p. 76. „Zwischen
dem Zustande der Seele vor ihrer Geburt und nach dem


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