Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 672
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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672 Psyehisehe Studien. XXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1901.)

Abstraktionsthätigkeit ändert fortwährend ihre Richtung
oder Grösse (ihre Extensität oder Intensität), also ihre
räumliche und zeitliche Erscheinung. Und in diesem Sinne,
— nämlich, dass sie nie eine konstante Grösse in der
Erscheinung ist, existirt sie weder räumlich noch unräumlich
, weder zeitlich noch unzeitlich; kurz es ist bald räumlich,
bald zeitlich Null, nie aber beides zugleich. Denn, weil es
eben die gemeinschaftliche Ursache des Räumlichen und
Zeitlichen ist, so müssen beide in ihm ursprünglich enthalten
sein; folglich kann nie, weder von Raum, noch von Zeit
absolut, d. h. in allen Subjektindividuen zugleich
abstrahirt werden, denn dann müsste die Neutralität, die
nichts als eine ursprüngliche Zweiseitigkeit ist, geleugnet
werden. Denn: ist die Ursache etwas, was Veränderungen
hervorbringen kann, so ist die Ursache, welche keine Veränderungen
(keine Wirkungen) hervorbringt, eben keine
Ursache. Nun ist aber Veränderung durch die Zeit bedingt,
nur durch die Zeit möglich; abstrahirt man also von der
Zeit, so wird die Kausalität vermindert oder in einem
Subjektindividuum theilweise aufgehoben, d. h. dann sind
Ursache und Wirkung eins (eine Veränderung erfolgt
urplötzlich, unvermittelt), was in der Erscheinung (für
andere Subjekte) eine Wirkung ohne Ursache (die nur eine
unbewusste Ursache ist) sein wird.

Somit muss eine jede räumliche Grösse ein
Nebeneinander von vorgestellten und nicht
vorgestellten Raumgrössen sein.*) Mit anderen
Worten: in einem und demselben Subjekte wird die nicht
vorgestellte Raumgrösse als Intensität (Körperlichkeit) vorgestellt
und ist in einem anderen Subjekte als Extensität
vorgestellt. Daher muss mit jeder Vermehrung der subjektiven
Einheiten (Spaltung des Ichs), weil dies nothwendig die Ab-
schwächung des Vorstellungsvermögens in jedem Einzelnen
bedeutet (wobei natürlich das Vorstellungsvermögen im
Ganzen konstant bleibt), die Intensität der körperlichen
Erscheinung im Räume gerade so abgeschwächt werden, wie
wenn sie entfernter wäre, also der Raum zwischen Objekt
und Subjekt vermehrt, erweitert wäre. (Fortsetzung folgt.)

*

*) Im Baume müssen Entfernungen existiren, die nicht als solche
vorgestellt werden, worin die Möglichkeit einer Erweiterung des
Baumes, oder einer erweiterten Baumanschauung auf Kosten der
Intensität der Körperlichkeit liegt.


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