Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 674
(PDF, 194 MB)
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674 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1901.)

Spiritismus oder Spiritualismus lässt nach den Darlegungen
des Verf. mannigfache Beziehungen zu psychisch abnormen
Zuständen, bezw. zu ausgesprochenen Geistesstörungen erkennen
, welche auf Grund einer Reihe von in den letzten
Jahren in der Berliner Charite znr Beobachtung gekommenen
Krankheitsfällen eingehend erörtert werden. Verf., der den
Spiritismus nur oberflächlich aus der ihm zu Gebote
stehenden Litteratur zu kennen scheint, verzichtet ausdrücklich
darauf, auf seine für den Psychologen und Psychiater
vieles Interessante bietende Geschichte einzugehen oder die
umfassenden Spekulationen des theoretischen Spiritismus zu
berücksichtigen; er verweist in dieser Hinsicht auf die
umfassenden litterarischen Nachweise in den einschlägigen
Hauptwerken von Aksakow („Animismus und Spiritismus"),
Kiesewetter („Geschichte des neueren Occultismus") und Baudi
di Vesme („Storia dello spiritismou, deutsch von Feilgenhauer).

experimentellen Spiritismus" im Auge, wie er in Kreisen
der ungebildeten, bezw. halbgebildeten Bevölkerung als
„Offenbarungsspiritismus" insbesondere von Frauen, aber auch
von psychisch mehr oder weniger defekten Männern mit dem
bestimmten Zweck betrieben werde, Offenbarungen
Verstorbener aus dem Jenseits zu erlangen. Das ziemlich
dürftige und einförmige Programm dieses „volksthümlichen"
Spiritismus bestehe speziell im Tischrücken, Psychographiren
(resp. automatisch Schreiben und Zeichnen), sowie im Trancereden
, wozu noch gelegentlich auch einmal eine seltenere
spiritistische Produktion, z. B. ein Apport oder gar ein
Materialisationsversuch inszenirt *wird. Das gewöhnlichste
spiritistische Phänomen, über das man vielfach bei diesen
vulgären Experimenten überhaupt nicht hinauskommt, das
schon im Alterthum von Wahrsagern benutzte Tischrücken
und Tischklopfen, das von Amerika aus seit dem Jahr
1853 vorübergehend auch in Europa eine förmliche Geisterepidemie
erzeugte, sucht sich Verf. nach der Theorie des
dänischen Psychophysikers Dr. Alfred Lehmann*) zu erklären,
der „die Unruhe des Tisches" unwillkürlichen und den
betreffenden Personen vielfach nicht zum ßewusstsein
gelangenden Zitterbewegungen der auf dem Tisch

*) Vergl. die erschöpfende Besprechung seines oft citirten Buchs
„Aberglaube und Zauberei * durch Ur. Erich Bahn in unserem Juli- und
August-Heft 1899, S. 419 und 476 ff., worin die unleugbaren Vorzüge
dieses auf so manche Fehlerquellen bei okkultistischen Experimenten
aufmerksam machenden Werks, wie seine ebenso unbestreitbaren
wissenschaftlichen Mängel una logischen Schnitzer in
scharfer Kritik beleuchtet werden. — M.

Er hat bei seinen

nur den „vulgären


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