Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 677
(PDF, 194 MB)
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Maier: Ueber Spiritismus und Geistesstörung. 677

und Armen und nicht selten tritt das Gefühl des Eingeschlafenseins
in den Gliedern ein; auch grobe unwillkürliche
Zuckungen der Arme kommen vor.

Das wesentliche die geistige Gesundheit gefährdende
Moment liegt aber nach Verf. in der durch die spiritistische
Praxis hervorgerufenen Gemüthserregung. Neulinge auf
dem okkulten Gebiet, die den spiritistischen Erscheinungen
kritiklos gegenüberstehen, gerathen häufig schon bei recht
indifferenten Ergebnissen, wenn z. B. der Name eines verstorbenen
Angehörigen genannt oder auch nur irgend etwas
aus seinem Leben angedeutet wird, in eine bedenkliche
Exaltation, die unter Umständen sogar krampfartige An-
fallszustände auslöst. Als Beweis dafür, welche Widerwärtigkeiten
und Gemüthserregungen die Beschäftigung mit dem
Spiritismus mit sich bringen kann, muss dem Verf. die
vielbesprochene „Affäre des Rittmeisters v. Erhardt" dienen,
dessen bekannte, zur Wahrung seiner Ehre und seiner
Ueberzeugung verfasste Broschüre „Ehre und Spiritismus
vor Gericht" (ve^gl. Mai-Heft er. S. 265 ff.) vom Verf. als
„querulatorische Schrift" bezeichnet wird, eine Bezeichnung,
die an die zahlreichen und weltbekannten, für die forensische
Medizin keineswegs rühmlichen Fälle erinnert, wo Personen,
die sich mit der Ortsbehörde verfeindet hatten (vergl. den
berüchtigten „Fall Kuhnle" aus Württemberg) oder vor Gericht
ihr Recht nicht finden konnten, auf Grund psychiatrischer
Gutachten als „Querulanten" durch Einsperrungen in
Irrenhäuser an der Weiterverfolgung ihrer unzweifelhaften
Rechtsansprüche verhindert wurden. —

Die meisten, vom Verf. klinisch behandelten Patienten
jedoch hatten sich dem noch viel ergiebigeren Psycho-
graphiren zugewandt, das neben dem Tischrücken im
Vulgärspiritismus die Hauptrolle spielt und gleichfalls von
mehreren Personen gemeinsam betrieben werden kann, wenn
sich dieselben eines der im Handel befindlichen „Psycho-
graphen" (Emanulektor, Skriptoskop u. s. w.) oder der
sogenannten „Planehette" (eines dreibeinigen Tischchens,
dessen einer Fuss durch ein Bleistift ersetzt ist, oder eines
Gestells von Holzgriffen, das mit solchem armirt wird) bedienen
. Auch diesen Vorgang glaubt Verf. lediglich damit
erklären zu können, dass der betreffende Apparat durch
sich summirende Zitterbewegungen in Bewegung
gesetzt und diese dann durch Autosuggestion in
bestimmter Richtung boeinflusst wird. Dass ihm aber auch
hier die zu einem kompetenten Urtheil doch unbedingt
erforderliche eigene praktische Erfahrung völlig
abgeht, beweisen uns die folgenden Sätze, worin er sagt:


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