Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 680
(PDF, 194 MB)
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680 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. IL lieft (November 1901.)

aufgenommenes 28jähriges Dienstmädchen) auch auf das
experimentell bei Hysterischen insbesondere als „posthypnotische
* Leistung des Oefteren hervorgerufene „unter-
bewussteReehnen" verfiel, indem sie die Addition von
Zahlenreihen „unterbewusst" vollzog, während die Summe
plötzlich in ihrem „Oberbewusstsein" auftauchte, wobei dann
jedes Mal das vorgenommene Nachrechnen ergab, dass der
„kontrolirende Geist44, (d. h. nach Verf. ein mehr oder weniger
entwickelter, auf krankhafter S p a 11 u n g der Persönlichkeit
, bezw. alternirendem Bewusstsein oder Doppel-Ich
beruhender „second §tat") richtig gerechnet hatte. Nach
ihrer Genesung machte diese Patientin die anamnestische
Angabe: nachdem sie durch eine (mit ihrem seligen Mann
mittels einer umgestülpten kleinen Untertasse, die, von zwei
Fingern berührt, auf dem Tisch sich hin uod her bewegend
grosse Buchstaben schrieb, regelmässig verkehrende) Wittwe
mit spiritistischen Experimenten bekannt geworden sei und
sich dann selbst eifrig in automatischer Schrift sogar während
des grössten Theils der Nacht geübt habe, habe eines Abends,
als sie sich eben anschickte in ihrem Anschreibebuch grössere
Zahlenreihen zu addiren, plötzlich „ein Geist" die Rechnerei
übernommen. Sie selbst erfuhr dann die Summen dadurch,
dass sie dieselben automatisch hinschrieb und war erstaunt,
beim Nachrechnen zu finden, dass die Rechnung stimmte;
einmal schrieb sie jedoch nieder: „Lass das sein, Du kommst
sonst nach Dalldorf."

Der Inhalt der psychographirten Kommunikationen ist,
soweit der „Vulgärspiritismus" in Betracht kommt, meist
recht dürftig und einförmig und hat gewöhnlich die volks-
thümlichen Vorstellungen vom Fortleben nach dem Tode in
Himmel, Fegfeuer oder Hölle, häufig auch die offenbar aus
spiritistischen Büchern entlehnten, zum Theil grob materiellen
Auffassungen von der „Natur der Geister" zur Voraussetzung
. Die in der okkultistischen Litteratur sich vorfindenden
zahlreichen Berichte ungewöhnlicherer Leistungen
glaubt Verf. — wenigstens theil weise — auf die im Zustand
der hypnotischen Koncentration erhöhte Leistungsfähigkeit
einzelner Sinnesorgane, sowie der Kombinations-,
Phantasie- und Gedächtnissthätigkeit zurückführen zu können,
wobei nur zu wünschen wäre, dass er die spezielle Probe an
den eklatantesten dieser Fälle, wie namentlich dem von
Dr. med. Hodgson u. a. gründlichst untersuchten Fall der
Mrs. Piper, selbst in allen Einzelheiten versucht hätte, da
mit allgemeinen Behauptungen und blos abstrakten, wenn
auch dem „gesunden Menschenverstand" noch so sehr einleuchtenden
Theorien der Wissenschaft wenig gedient ist. —

(Schluss folgt.)

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