Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 707
(PDF, 194 MB)
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Kurze Notizen.

707

Kurze Notizen.

ä) Das spukende Hühnerauge, von welchem wir
im vor. Heft nach der Zeitschrift „Medical Age" auf S. 634
berichteten, hat einem Korrespondenten der „Vossischen
Zeitung" (Nr. 476 vom 10. Okt. er., Abendausgabe) Anlass
zu einem Ausfall auf die Eed. der „Psych. Stud." gegeben,
indem derselbe bemerkt: „Die Erscheinung, dass ein Ope-
rirter den Schmerz in einem längst von seinem Körper getrennten
Gliede zu empfinden glaubt, d. h. dass das Nervenzentrum
, wo jeder Reiz zum ßewusstsein gelangt, die
Schmerzempfindung gewohnheitsmässig an eine Körperstelle
verlegt, die nicht mehr vorhanden ist, wurde unzählige
Male beobachtet. Was aber die drahtlose Tele-
graphie des verscharrten Fusses und die merkwürdige Befreiung
von den Hühneraugenschmerzen anlangt, so ist nur
Eines merkwürdig dabei: dass eine wissenschaftliche Zeitschrift
den so naheliegenden Denkfehler eines Patienten
und die an diesen Fehler anknüpfende Autosuggestion
als einen objektiven Thatbestand auffasst, der als solcher
einer Erklärung bedarf." — Unterzeichneter hat hierauf
Folgendes zu erwidern: „Die uns von Herrn Perle kurz vor
Redaktionsschluss eingesandte (N. B. einer medizinischen
Zeitschrift entlehnte!) Notiz sollte lediglich eine neue und
nach den besonderen Nebenumständen in der That besonders
merkwürdige Bestätigung der oft besprochenen (von
Valentin so genannten) Integritätsgefühle bilden,
worüber mich persönlich auszusprechen damals der erforderliche
Baum fehlte. Dass die Schulphysiologie dieselben aus
der in der Natur eine so grosse Rolle spielenden Macht
der Gewohnheit erklärt, war mir selbstredend um so
besser bekannt, als ja diese Frage auch in okkultistischen
Büchern und Zeitschriften schon sattsam* erörtert wurde,
und überdies jüngst einer meiner Söhne, der im englischen
Medical Corps den Krieg in Transvaal 14 Monate lang
mitmachte, mir nach seiner Rückkehr eine Menge derartiger
Wahrnehmungen an Verwundeten berichtete, die er selbst
damit genügend erklären zu können glaubte, dass die
Nervenbahnen vom Nervencentrum nach den ursprünglichen
Endorganen noch theilweise vorhanden sind. Wenn z. B.
der Unterschenkel abgenommen wurde, so ist der Theil der
Nervenfasern, die zum Fusse führten, noch im Beinnerven
des Unterschenkels erhalten, und wenn nun an der von der
Amputation herrührenden Narbe ein den verstümmelten
Nerven treffender Reiz entsteht, so glaubt der Patient
einen Schmerz in seinem abgenommenen Fuss zu empfinden.

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