Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 723
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0733
Matern: Staub zu Staub!

723

Staub zu Staub!

Aus dem Englischen von Ulargf. Matern,*)

Als Henry George [der grosse Bodenreformer] im Alter
von 19 Jahren sehnlichst wünschte, nach Kalifornien zu
gehen, um dort sein Glück zu machen, und ihm die Mittel
dazu fehlten, beschloss er, sich seine Fahrt dorthin zu verdienen
. Und es gelang ihm auch, eine Stelle als Matrose
und Schiffssteward auf dem kleinen Dampfer „Schubrick"
zu erhalten. Ein Ereigniss dieser langen Reise um Südamerika
herum schilderte er in einem Briefe so lebendig,
dass ihn keine Freunde ermunterten, sich schriftstellerisch
zu versuchen. Dieser Rat hat bekanntlich auf das ganze
Leben Henry George'^ bestimmenden Einfluss gewonnen.
Einer seiner ersten Artikel war eine nochmalige Wiedergabe
jenes Erlebnisses. Wir lassen diesen Anfangsartikel
des Meisters hier wörtlich folgen:

Auf dem Schiffe war das gelbe Fieber ausgebrochen,
und mehrere Leute lagen krank darnieder, erholten sich
aber alle bis auf den zweiten Maschinisten, S. W. Martin,
der an Bord sehr beliebt war.

Die Krisis schien vorüber, und wenn seine Kräfte nur
noch bis zum Kap ausreichen würden, konnte alles gut
werden.

.....Wir hatten nur noch einen Hafen — Montevideo
— zu passiren, bevor wir Regen und kräftigende
Winde begrüssen konnten. Aber als wir in jenen grossen
Strom, der mehr einem See als einem Flusse gleicht, in
den mächtigen La Plata einfuhren, an dessen Ufern die
Stadt liegt, lag der junge Martin im Sterben.....

In der letzten Zeit hatte Martin in lichten Augenblicken
sein herannahendes Ende gefühlt, und das Einzige,
was ihn zu beunruhigen schien, war der Gedanke, so fern
von seinen Lieben begraben zu werden, da, wo niemals die
Liebe seine Ruhestätte aufsuchen konnte. Es war seine
letzte, dringende Bitte, ihm ein Grab an der Küste zu
graben und ihn nicht den Wellen zu überlassen. Obgleich
es sehr zweifelhaft schien, ob man diesen Wunsch des
Todten erfüllen konnte, beschloss der Kapitän doch, den
Leichnam mit in den Hafen zu nehmen und die Erlaub-
niss nachzusuchen, ihn am Lande zu begraben.

*) Aus Nr. 19 der „Deutschen Volksstimme*, durch gütige Vermittlung
unseres verehrten Mitarbeiters Hofrath Prof. Dr. Seiling,
welcher als eifriges Mitglied des „Bunds deutscher Bodenreformer*
(Berlin, Arkonaglatz 8) die Aufmerksamkeit unserer Leser zugleich
auf dieses gemeinnützige Unternehmen hinlenken möchte. — Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0733