Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 732
(PDF, 194 MB)
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732 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1901.)

oder eine Verkleinerung der Massen (was einer relativen
Vergrösserung des Aussenraumes, also der möglichen
Bewegungsrichtungen gleich kommt) als unmöglich oder
besser: gar nicht vorgestellt werden.

Die Körperlichkeit wird also um so bestimmter, ausgesprochener
, je kleiner der Zwischenraum der Bestandteile,
oder je kleiner die Zahl derselben, je kleiner überhaupt
die Möglichkeit der Richtungsänderungen der Theil-
bewegungen ist. Hört aber der Zwischenraum ganz auf, so
wird ein Körper nicht im Räume sein, folglich wird die
Hauptbedingung der Körperlichkeit, also die Körperlichkeit
als eine Existenz im Räume (ein vom Räume Verschiedenes)
aufgehoben. Nun kann aber die Zwischenraumsverkleinerung
erstens dadurch erzielt werden, dass die
Bestandtheile einander näher gerückt oder dadurch, dass
die Theilkörper vermehrt oder vergrössert werden, also mehr
räumlich werden, mehr Raum in sich autnehmen, so dass
Körper und Raum einander ähnlicher werden, also Raum
in Körper und Körper in Raum verwandelt wird. Weil
aber ein Körper als ein Ganzes zu gleicher Zeit nur in
einer einzigen Richtung sich bewegen oder bewegt werden
kann, die Extension eines Körpers aber eine Suceession
nach unzähligen Richtungen zu gleicher Zeit ist, so muss
durch die Extension die Einheit des Körpers successive
aufgehoben werden, d. h. die Zahl der Bestandtheile muss
vermehrt werden; zuletzt muss der Körper in unendlich viele
Theilkörperchen aufgelöst werden, von denen eine jede eine
von der anderen abweichende Bewegungsrichtung hat.
Dies ist aber die Auflösung eines Körpers in Raum; folglich
besteht der Unterschied zwischen Raum und Körperlichkeit
(oder Materie) darin, dass die Zahl der Bestandtheile des
Raumes grösser und dabei ein jedes Theilchen entsprechend
kleiner ist als in einem Körper, oder die Elemente des
Raumes, — weil sie kleiner sind, — im Verhältniss zu den
Körperelementen mehr entfernt von einander sind. Eine
weitere Bestimmung des Unterschiedes zwischen Raum und
Körper ist die, dass der Raum in seinen Elementen eine
sehr grosse (maximale) Beweglichkeit, als ein Ganzes, als
eine Summe von mehreren Einheiten aber eine minimale
solche besitzen wird, während das Verhältniss bei einem
Körper umgekehrt ist.

Bewegung und Körper stehen sich als gegenseitige
Negationen gegenüber; denn Masse ist Trägheit, Trägheit
ist aber Negation der Bewegung. Folglich muss in der
Bewegung von der Dreidimensionalität abstrahirt werden;
der bewegte Körper muss entweder als konstantes Raum-


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