Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 738
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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738 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 12. Heft. (.Dezember 1901.)

dieser wissenschaftlichen Probleme herumzudrücken, mit
welchen sich Koryphäen der Wissenschaft, wie ein Crookes,
ein Lodge, ein Richet, ein Lombroso, ein Schiaparelli und so
viele andere (leider grösstenteils nicht deutsche) Akademiker
doch gewiss nicht seit Jahren eingehend beschäftigen würden,
wenn die Erklärung dieser Dinge so einfach wäre, wie der
noch jugendliche Verf. in seinem schönen und anerkennens-
werthen Eifer, der Wahrheit und dei Menschheit zu dienen,
es in Folge von Schul vor urtheiien sich einzubilden scheint. —

Dass das häufige Verfallen in spontan-hypnotische
Zustände, seien dieselben auch nur oberflächlicher Art, eine
Gefährdung der geistigen Gesundheit, eine Disposition zu
psychischer Erkrankung mit sich führen kann, wie ja schon
bei häufig wiederholter, mehr oder weniger unzweckmässig
eingeleiteter Hypnose erhebliche Gesundheitsschädigungen
nicht selten beobachtet wurden, das unterliegt auch für uns
keinem Zweifel, weshalb wir auch gegen den Wunsch des
Verl nichts Wesentliches einzuwenden haben, den preussischen
Ministerialerlass vom 12. Mai 1881, nach welchem öffentliche
Vorführungen Hypnotisirter verboten wurden,
konsequenter Weise auch auf so skandalöse Produktionen,
wie die in unserem April-Heft 1899 S. 224 aus der Reichshauptstadt
geschilderten, bezw.auf die Demonstrationen
von Autohypnosen in spiritistischen Versammlungen, zu
welchen jedermann Eintritt hat, auszudehnen.*)

Von ärztlicher Seite ist auch bereits mehrfach der
Spiritismus, wie Charcot sich ausdrückt, als „agent provocateur
" der Hysterie angeschuldigt worden, weil in Folge
längerer Beschäftigung mit spiritistischen Experimenten von
Seiten unberufener, bezw. nicht vorgebildeter und leicht
erregbarer Personen häufig die als „hysterische Psychose"
bekannten Erkrankungen eintreten, und, wie jeder erfahrene
Spiritist zugeben wird, sogar hystero-epileptische, ja Tobsuchtsanfalle
im Anschluss an spiritistische Sitzungen vorkommen
. Die vom Verf. hiefür aus eigener und fremder
klinischer Erfahrung namhaft gemachten Fälle sind zum Theil
geradezu grauenerregend und verdienen die ernstlichste
Beachtung aller Spiritualisten, wenn auch die von ihm an-

*) Schon im Nachwort zu dem unter meiner Mitwirkung von
Uriarte verfassten (bei L. Heuser in Neuwied verlegten) Buch: „Die
Magie de& XIX. Jahrhunderts als Kunst und als Geheim Wissenschaft"4
heisst es in diesem Sinn auf S. 182: „Der Spiritismus soll und
wird niemals Gemeingut des Volkes werden. . . Derartige
Experimente gehören nicht in den Salon, sie gehören in die Stube
des Gelehrten und in die wissenschaftlichen Vereinigungen
sachverständiger Forscher/ — Maier.


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