Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 740
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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740 PsyoMsche Studien. XXVIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1901.)

Zugehen der Zimmerthüre, eigentümlichen Gerüchen, Lichterscheinungen
u. 8. w., wie sie gelegentlich auch bei völlig
gesunden Menschen kurz vor dem Einschlafen oder in Folge
von , Alpdrücken" auftreten, spielen hierbei eine grosse Rolle,
wobei jedoch wiederum für den sachkundigen Okkultisten
selbstredend entfernt nicht alle derartigen Fälle so ihre
Erklärung finden können, wie ja sus der grossen Zahl
von Berichten unzweifelhaft zuverlässiger Beobachter bei
sogenannten Spukvorgängen zur Genüge hervorgeht.

Ein besonders ergreifender Fall ist der als Nr. 1
berichtete, wobei ein an vererbtem und chronischem
Alkoholismus leidender 47jähriger Patient, der Geometer,
dann Schauspieler und Sänger, zuletzt Kolporteur in Berlin
war, die bei ihm bestehenden Trugwahrnehmungen sich durch
die aus spiritistischen Büchern kennen gelernten Auffassungen
erklärt und systematisirt, so dass er die von ihm vernommenen
,. Flüsterstimmen" für Eingebungen von Geistern hält und
sich einbildet, Gott habe ihm die Macht gegeben, Zeichen
und Wunder zu thun, indem er z. B. durch Winken mit
dem Stock oder dem Taschentuch die Sonne zum Hervortreten
aus den Wolken veranlassen, diese auseinander blasen oder,
wenn er zornig werde, Donner hervorrufen könne. Sein
„Kontrolgeist" ist die ihm erschienene „Maria", an deren
Vision er umfangreiche Betrachtungen über die Stellung der
Gottesmutter zur Dreieinigkeit knüpft Bei einer späteren
Aufnahme (1901) zeigte sich sein Zustand durch weiteren
Alkoholabusus wesentlich verschlechtert. Er sieht Geister
um sich herum schweben, die ihn leiten und beherrschen;
durch seine „Mediumschaft" werden sie materialisii t und
sichtbar. Er hält sich für ein Sprech- und für ein grosses
Zeichenmedium; die auf Verlangen gegebenen Proben fallen
jedoch sehr dürftig aus. Er leidet an starkem Tremor (Zittern)
und Schweiss; letzteren bezeichnet er als „Od" und meint,
„das müsse so sein!"

Der zweite Fall betrifft eine 31 Jahre alte Stickerin,
die als Kind an Nachtwandeln gelitten haben soll und fünf
Wochen vor ihrer Erkrankung im Juni 1897 von Nachbars-
leuten zu spiritistischen Sitzungen eingeladen wurde, wobei
gleich das erste Mal ein von ihr in die Hand genommener
Bleistift zu ihrem massiosen Erstaunen, ohne ihr Zuthun,
sofort zu schreiben begann. Später meldete sich beim Psycho-
graphiren als ihr Kontrolgeist eine ihr schon aus früheren
Cirkelsitzungen bekannte „Meta", die sie zunächst zu
belanglosen Handlungen aufforderte. Sodann thaten sich
verstorbene Verwandte kund, die alle sehr unglücklich, bezw.
im Fegfeuer waren; auch ihr Grossvater meldete sich aus

MM* «*.-


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