Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 749
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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Musikalisehe Gespenster.

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Strauss von weissen Rosen zurücklassen konnte, die ich
Jahre lang aufbewahrt habe, bis sie in Staub zerfielen?!..
Das Tollste auf dem Gebiete des Geisterspuks hat aber
die geschätzte Komponistin Auguste Holmes „erlebt". Die
Dame, die wie Richard Wagner die Texte ihrer lyrischen
Dramen „selbst" schreibt, beschäftigt sich schon seit vielen
Jahren mit den „okkulten Wissenschaften", denen sie fast
mehr Zeit widmet, als ihrer Kunst. „Vor drei Jahren",
erzählte sie Herrn Bois, „sagte mir einmal bei Freunden
die Herrin des Hauses, dass sie den Komponisten Ambroise
Thomas, den sie zu Lebzeiten genau gekannt habe, gar nicht
vergessen könne. Sie bat mich, seinen Geist zu „citiren".
Wir setzten uns zusammen an den Tisch. Ambroise Thomas
meldete sich sofort. „Ich war nicht geschaffen", sagte er
zu unserem grössten Erstaunen, „die grossen Opern zu
komponiren, die man kennt. Mein wahres Genie war das
heitere, leichte und frivole Genre, und mein Meisterwerk
ist „Le Perruquier de la IWgenee", den ich in meinem
22. Jahre schrieb. Ich habe ihn aber später vernichtet,
um meinen künftigen Erfolgen nicht zu schaden." Unser
Interesse wuchs mit jedem Worte, das er sprach, denn wir
hatten bis dahin nicht einmal den Namen dieser unbekannt
gebliebenen Oper gewusst. Ich begab mich sofort zu dem
Verleger des Verstorbenen und fragte ihn. ob von dem Verfasser
von „Mignon" ein „Perruquier de laRegenee" existirte.
Man forschte nach, fan4 dass thatsächlich eine Oper dieses
Namens erschienen war, dass sie Ambroise Thomas zum Verfasser
hatte, dass dieser aber später befohlen hatte, die
Platten zu vernichten. — Einer der Gäste desselben Hauses,
der ein vortreffliches Medium ist, sah den Geist des Komponisten
Cisar Frank} meines Lehrers. „Ich" — so sprach
Frau Holmes weiter — „plauderte mit diesem überirdischen
Wesen, das mir einen Beweis seines ausserordentlichen
musikalischen Könnens gab. Ich arbeitete damals an meiner
Symphonie „Andromeda". „In Ihrer Symphonie befindet
sich ein Fehler", sagte der geheimnissvolle Besucher* „und
zwar im zweiten Theile, Takt 8, II. Violine." „Habe ich
den Fehler gemacht, oder ist es ein Versehen des Abschreibers
?" fragte ich. „Ein Versehen des Abschreibers",
antwortete der Geist. Als ich nach Hause kam, nahm ich
sofort meine Partitur vor und fand thatsächlich an der angegebenen
Stelle einen Fehler des Komponisten, der mii;
entgangen war . . ." Frau Holmes erzählte dann noch
andere, ebenso wunderbare Sachen. So stieg einmal ein
Esstiscb, an welchem 25 Personen sitzen konnten, von selbst
bis zur Schulterhöhe der Tischgäste empor, während ein


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