Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 756
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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756 Psychische Studien, XXVIII. Jahr*. 12. Heft. (Dezember 1901.)

gebracht. Die Kronprinzlichen Herrschaften beschlossen,
den Sohn Siegismund zu nennen. Da geschah es, dass der
Hofprediger bei der Taufe statt Siegismund „Ferdinand"
sagte. Der König sah seinen Sohn vorwurfsvoll an; es
schien ja, als ob er ihm absichtlich diesen Tort angethan
hä£te. Die Sache musste aufgeklärt werden; das Merkwürdige
war, dass nicht etwa der Hofprediger vorher davon
gehört hatte, dass der Prinz nicht Ferdinand heissen solle
und eben deshalb in den Irrthum zerfallen war, sondern
es war wirklich reiner Zufall, dass er sich gerade mit diesem
Namen versprochen. Aber das Wort König Wilhelm's ist
eingetroffen: dem kleinen Prinzen ist kein Glück beschieden
gewesen, er ist, 2 Jahre alt, im Jahre 1866 während
des Krieges gestorben."

f) Telephonie ohne Draht Auf der 73. Versammlung
deutscher Naturforscher und Aerzte
in Hamburg erregte in der Abtheilung für Physik die
sprechende Bogenlampe des Professors Simon aus
Göttingen, welche ihre Anwesenheit fast der ganzen Stadt
kundgab, grosses Interesse; sie sprach nämlich nicht im
engen Hörsaal, sondern sandte die Worte, die man ihr zurief
, ohne Hilfe des leitenden Drahtes, lediglich durch ihr
weithin sichtbares Licht, mehrere hundert Meter weit fort,
wo sie wieder in vernehmbare Laute zurück verwandelt wurden.
Es wurde also ihre Anwendung zum drahtlosen Telephoniren
gezeigt. Dieses Zauberkunststück oder vielmehr dieses
Wunder, das alle Wunder des Alterthums und auch alle
Wunder der modernen Spirits weit hinter sich lässt, kam in
folgender Weise zu Stande: Auf dem Dache des Johannisgymnasiums
war eine elektrische Bogenlampe aufgestellt,
die ihr Licht nach allen Seiten sandte; durch einen grossen
Scheinwerfer wurde es aber vornehmlich nach dem Dache
des Physikapiischen Staatslaboratoriums geworfen, wo Professor
Simon, umgeben von zahlreichen Mitgliedern der Versammlung
, neben einem grossen Hohlspiegel stand; dieser Hohlspiegel
fing das Licht der Lampe auf und warf es kon-
zentrirt auf eine kleine Selenzelle, in deren Stromkreis
ein Telephon eingeschaltet war. Wurde nun auf dem
Johannisgymnasium zur Lampe gesprochen, so zeigte sie,
allerdings in einer uns nicht sichtbaren Weise, dass sie
alles recht gut verstand. Aber was unser Auge nicht wahrnehmen
konnte, machte sich bei der Selenzelle geltend;
diese ist empfindlich für jede kleinste Lichtschwankung und
änderte ihren elektrischen Widerstand genau in dem Rhythmus
der stärkeren und schwächeren Belichtung, also genau
im Rhythmus der Worte und Töne, die in einer Entfernung


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