Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 760
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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760 Psychische Stadien. XXVIH. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1901.)

suchen that die Gelähmte, wie ihr befohlen war. „Sieh mir
gerade ins Gesieht4, sagte Pater Johann, „und bekreuzige
Dich !u Langsam und mit grosser Mühe gelang es der Frau,
das Zeichen des Kreuzes zu machen. „Noch einmal", sagte
Pater Johann, „und noch einmal.'1 Mit immer wachsendem
Glauben wiederholte die Frau die Bewegung. „Steh auf",
sagte Pater Johann, und die Frau stand auf. Dann ging er
weiter und hiess sie folgen. „Gehe jetzt um mich herum",
sagte Pater Johann, und die noch vor Kurzem gelähmte
Frau näherte sich langsam. „Geh und bete", sagte er, indem
er sie segnete. Darauf ging sie ohne Hilfe fort. Das Alles
ereignete sich in Gegenwart von Tausenden, die die Thränen
nicht zurückhalten konnten/' („Leipz. N. Nachr." v. 25. Sept.)

i) Sonderbare Träume. Ein geschätzter Abonnent
in Berlin wünscht durch die nachfolgenden Mittheilungen
das Interesse unserer Leser auf das ebenso dunkle, wie
psychologisch wichtige Gebiet des Traumlebens
zu lenken und hofft dadurch eine Erörterung, bezw. Beantwortung
seiner Fragen von sachkundiger Seite anzuregen.
Er schreibt uns dazu: „Da ich in psychologischer Hinsicht
ein feiner (Selbst-)Beobachter zu sein glaube, so dürfen
Sie von der Richtigkeit der Angaben überzeugt sein. Nebenbei
bemerkt träume ich sehr selten, wenigstens kommt es
mir so vor; um so mehr sind mir die erwähnten Fälle so
klar im Gedächtniss geblieben.

Traum I. Ich befinde mich im Examen. Nachdem ich
eine Reihe von Fragen richtig beantwortet habe, legt mir
der Examinator eine neue Frage vor, die mich in die
grösste Verlegenheit setzt. Ich fühle, wie ich in Folge
vergeblichen Nachdenkens in fieberhafte Erregung gerathe;
der Examinator sieht mich noch immer erwartungsvoll an.
Es ist mir jedoch absolut nicht möglich dieselbe zu beantworten
. Der Examinator wendet sich von mir ab und fordert
einen anderen Kandidaten auf, die Antwort zu geben, die
dann auch mit grösster Promptheit zu meiner Beschämung
richtig erschallt. — Welches physische oder psychische
llemmniss war Schuld daran, dass ich nicht selbst die
Antwort geben konnte und die indirekt doch von mir ausgehende
richtige Antwort erst einem der anderen Kandidaten
in den Mun i zu legen gezwungen war.*)

*) Die naheliegende and gewöhnlich gegebene Antwort von
dem im Traum frei gewordenen, durch den kritischen Verstand nicht
mehr im Zügel gehaltenen und nicht geordneten Hpiel der Phantasie
bietet natürlich keine Erklärung. Uebrigens gehört diese von
du Prel u. a. eingehend beleuchtete dramatische Spaltung
des Ich auch nach meiner persönlichen Erfahrung zu den häufigsten
Traumerscheinungen. M.


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