Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 19
(PDF, 221 MB)
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Gubalke: Das Mediain Home.

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die Annahme einer unbewusst spielenden Thätigkeit des
lebenden V. Hugo verständlicher, jedenfalls ebenso diskutabel
als die Anwesenheit eines unsichtbaren, unbekannten
Spirits. Im vorliegenden Falle blieb es Flammarion unerklärlich
, wie derselbe so ganz im eigensten Stile des
Fragenden V. Hugo antworten konnte. Er sagt: „Solche
Fälle kommen fast täglich wieder vor; aber die von der
Identität ihrer „Geister" felsenfest überzeugten Spiritisten
lassen die Discussion der Frage überhaupt nicht zu. Vielleicht
thun sie Unrecht daran und dies ist der einzige
Punkt, der uns trennt'." —

Wie Ihnen bekannt sein dürfte, nehme auch ich dieselbe
abwartende Stellung, unbeschadet meiner transscendentalen
Traumhypothese ein. und kann daher nur mit Bedauern
zusehen, wie die Spüitisten durch eben ihre von Flammarion
gerügten Ghmbensansichten die eigene Sache bei Freund
und Feind in unverdienten Misscredit bringen und der besonnenen
, allein förderlichen Forschung den Weg verlegen.
Nachgerade sollte sich endlich die Erkenntniss durchgerungen
haben, dass es ebenso einseitig und unhaltbar ist, sämmtliche
Phänomene durch die animistische Erklärung erledigen zu
wollen, wenn auch dieselbe von Vernunft und Wissenschaft
als die zunächst liegende in erster Linie in Anwendung zu
bringen ist, als andererseits sofort auf jenseitige Intelligenzen
zu schliessen und die doch wahrlich bestens fun-
dirte und accreditirte Transscendentalpsychologie, bez. die
durch sie erkannten und nachgewiesenen magischen Fähigkeiten
der menschlichen Seele als nicht existirend zu übersehen
.

Alle diese Erwägungen glaubte ich meinem Thema, über
den hervorragend medial veranlagten Schotten Daniel Dunglas
Home zu Ihnen zu reden, voranschicken zu müssen, weil das
mir vorliegende hauptsächliche Material, die Schrift von
Dr. Walter Bormann^ jenen schon auf dem Titel derselben
als psychophysischen Zeugen des Transscendenten — wohl
bemerkt nicht des Transscendentalen — präjudizirt, so
dass also die an ihm beobachteten Phänomene von vorn
herein hauptsächlich für den Spiritismus in Beschlag genommen
werden. Deshalb wird sich auch hier die oben
begründete Maxime empfehlen, diese einseitige Kategori-
8irung in Frage zu stellen, mit grosser Vorsicht den
Charakter der berichteten Phänomene zu prüfen und zu
diesem Zwecke vor Augen zu behalten, dass wir es hier
zum grossen Theile mit den eigenen Aufzeichnungen des
persönlich allerdings bestens beleumundeten Mediums zu
thun haben, welche noch dazu von einem enthusiasti-

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