Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 36
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0044
36 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1902,)

muss entweder der Zwischenraum oder die vermittelnde
Körperlichkeit ideell werden (als Vorstellung authören). —
Die Veränderung des Zwischenraumes oder der Ausdehnung
aber ist schon eine Wirkung, welche unmittelbar, trotz
der Entfernung, zu Stande kommt und jedesmal zu
Stande kommen muss, folglich eine „actio in distans" ist.
Weil aber, wie ich nachgewiesen habe, der Raum nichts als
eine ideelle Körperlichkeit (oder die Vorstellung der Kraftwirkungen
von minimaler Intensität) ist, so giebt es eigentlich
keinen Zwischenraum, keine Entfernungen, also auch
keine „actio in distans". Die Körper sind nur durch eine
ideelle Räumlichkeit, welche die Zeit ist, getrennt; also
giebt es eine wirkliche „actio in distans" nur in einer
ideellen Räumlichkeit, wie es in der wirklichen Räumlichkeit
nur eine ideelle „actio in distans" geben kann.
Folglich sind entweder alle Aktionen körperlich vermittelt
oder alle Wirkungen sind Aktionen „in distans", woraus
sich die Lehre ergiebt, dass die Unterscheidung der beiden
nur in der phänomenalen Welt für die praktische Vernunft
eine Bedeutung hat. Dass der Mensch fd. h. die grösste
Majorität der Menschheit) einen anderen Körper nicht
„direkt" (d. h. nicht ohne körperliche, sinnlich-vorstellbare
Vermitteiung) bewegen kann (was auch unmöglich ist), kommt
allein davon, weil er seinen Körper als ein einheitliches
Ganzes d h. nur einmal sich vorstellt; es ist aber offenbar
möglich, dass er seinen Körper zweimal (oder mehrmals)
von gleicher extensiver Grösse, aber eine jede Hälfte mit
der Hälfte der Intensität (Schwere, Kralt, Bewegungsvermögen
, Vorstellungskraft, Bewusstseinsschärfe) oder auch
von gleichbleibender Intensität, aber entsprechend verminderter
extensiver Grösse vorstellt, mit einem Worte:
sich, anstatt einmal mit grosser Intensität,
mehrmal als extensiven Körper im Räume mit
entsprechend verminderter Intensität eines
jeden Theiles zu gleicher Zeit objektivirt. Umgekehrt
ist es möglich, dass die extensive übjektivation
vermindert und die intensive vermehit wird, was entweder
eine Vermehrung der gleichzeitigen Vorstellungen (erweiterte
Raumanschauung) mit entsprechender Verminderung des
Aenderungsvermögens derselben (Beweglichkeit), oder aber
ein grösseres Wirkungsvermögen in einem kleineren Raum,
also eine grössere Beweglichkeit des Körpers mit vermindertem
Bewusstsein nach sich ziehen würde.

In dem Maasse daher, wie die Materialität d. h. die
Körperlichkeit im Räume abgeschwächt wird, d. h. in dem
Maasse, wie intensive Einheiten (die immer eine Anzahl


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0044