Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 37
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kossuth: Physische und psychische Studien etc. 37

von extensiven, nicht vorgestellten, unbewussten Einheiten
sind) in extensive, oder extensive Grössen in intensive verwandelt
werden (was nur durch Abstraktion von Raum
oder von Zeit, also durch eine rein geistige Thätigkeit möglich
ist), kurz: in dem Maasse, wie die Differenz zwischen
Bewusstem und Unbewusstem oder zwischen Extensität und
Intensität (Körper und Raum) kleiner wird, in demselben
Maasse nähern wir uns dem Zustande der Mediumi-
tät, die nach dem Gesagten nichts anderes ist, als eine
vorübergehende Paralysation (auch eine kurz dauernde
Paralysis) der Kräfte in einem Subjekte, so dass durch
dieses ein Willensakt in einem anderen normalen Subjekte
(welches sich nicht in diesem Zustande befindet) sofort,
unmittelbar eine Aenderung in der sinnlichen Vorstellung
bewirkt d. h. eine Gedankenvorstellung in eine
sinnlich-anschauliche unmittelbar verwandelt;
aber nur dann, wenn ein drittes Subjekt existirt,
das in dem einen oder anderen Sinne, in einer
oder der anderen Relation gerade das Gegen-
theil des anderen normalen Subjektes ist, so
dass das Eine das ideelle Ebenbild oder der reelle
Gegensatz des Anderen ist. Diese zwei normalen Subjekte
sind an sich beide bewusst; im Verhältnisse zu einander
stehen sie aber wie das Bewusste und Unbewusste nebeneinander
, d. h. in jedem wird das andere als ein Unbewusstes
gegeben.*) Die gegenseitige Austauschung der Vorstellungen
wird im gewöhnlichen und im allgemeinen durch Bewegung
im Räume ermöglicht und ausgeführt; durch ein Subjekt
in der Mitte, welches sich im Zustande der Neutralität oder
Mediumität befindet, weil dies ein Fehlen der Räumlichkeit
oder Zeitlichkeit (das Pehlen der Trennung der Subjekte
durch Raum und Zeit) bedeutet, können zwei subjektive
Einheiten ihre verschiedenen Vorstellungen unmittelbar d. h.
ohne wahrnehmbare Bewegung der Subjekte (oder des
Gegenstandes) im Räume austauschen, die eigene Bewegungskraft
auf ein gemeinschaftliches Objekt quasi übertragen,
die eigene Bewegungs - resp. Veränderungskraft
objektiviren, was den Schein, die Vorstellung einer
unvermittelten Bewegung, einer Bewegung ohne wahrnehmbare
Ursache geben wird. Es ist aber offenbar nichts
als eine Vermehrung des Vorstellungs- und

*) Zwei selbständige Subjekte bilden schon an und für sich
einen Gegensatz; denn zwei Subjekte können unmöglich dieselbe
Vorstellung von einem und demselben Gegenstand zu gleicher
Zeit haben; folglich ist die bewusste Vorstellung in dem einen
eine unbewusste (d h. keine) Vorstellung in dem anderen.


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