Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 46
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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46 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1902.)

spuken, namentlich spielten allerlei Geräusche und Feuererscheinungen
eine grosse Rolle. Ausserdem ging ein Mann
um, der Jedermann bekannt, der aber bereits vor längerer
Zeit gestorben war. Auf allen Wegen begegnete das Gespenst
handelslustigen Leuten und vertrieb sie. Die schaarigen
Vorgänge steigerten sich bald dermassen, dass der eingeborene
Verwalter mit den Seinen eines Nachts aus dem
Hause lief und im Einbaum flussabwärts flüchtete. Sein
Herr brachte ihn wieder zurück zu den trotz offener Thüren
unberührten Tauschwaaren und blieb einige Tage bei ihm.
Die Gespenster verhielten sich ruhig. Kaum war er aber
zur Bai zurückgekehrt, als der Spuk schlimmer als zuvor
einsetzte. Binnen Kurzem verliess der Beauftragte abermals
seinen Posten und weigerte sich rundweg, nochmals dort
zu nächtigen.

Da es für den Kaufmann sehr wichtig war, den Handel
anzuregen, musste er schon den Eingeborenen willfahren.
Um sich ihnen jedoch nicht gänzlich zu überliefern, wählte
er einen zwar ein gutes Stück vom Wasser entfernt, aber
abseits von den Dörfern liegenden sehr hübschen Platz, wo
eine noch im Kindesalter stehende Fürstin Haus hielt. Dort
entwickelte sich das Geschäft zwar befriedigender, aber auch
die Gespenster fingen wieder an, sich zu rühren. Dem
musste schnell und gründlich vorgebeugt werden, und so
unternahmen wir gemeinschaftlich einen Zug gegen die
Störenfriede.

Während der Fahrt auf dem schönen, seeartigen ßanya,
wo uns ein riesiger Hippopotamusbulle, ein wohlbekannter
Eingänger, zu erfolgloser Jagd verlockte, verspäteten wir
uns derartig, dass wir erst am Abend den Landungsplatz
erreichten. Schon vor dem Anlegen vermeinten unsere Ruderer
Flammen zu sehen. Nun galt es, in stockfinsterer Nacht und
bei eintretendem Regen, einen anderthalbstündigen Marsch
auf schwierigen Pfaden, Hügel auf und ab, hauptsächlich
durch Busch und Wald zurückzulegen. Unsere Fackeln
taugten nicht viel und wollten in der triefenden Wildniss
nicht leuchten. Tastend, stolpernd, an Geäst und Lianen
stossend, das Wasser vom Laube über uns schüttend, Bäche
und Sumpfland kreuzend, durch uns überragende dichte
Grasbestände streifend, drangen wir in langer Reihe mühsam
vorwärts, wir als die Letzten. Da erscholl vorne ein Angstruf.
Vielstimmiges Geschrei, Rauschen und Prasseln folgte. Wir
wurden rücksichtslos überrannt und befanden uns in einem
Knäuel unserer wild durcheinander lärmenden Träger, die
fast alle ihre Packen abgeworfen oder beim Hinstürzen
verloren hatten. Die namenlos erschrockenen Leute hatten


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