Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 56
(PDF, 221 MB)
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56 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1902.)

hielt, bald stärker, bald schwächer werdend, bald als eine
Flamme, bald getheilt als zwei oder drei Flämmchen neben-
und untereinander, im ganzen 42 Minuten an. Zuletzt spitzte
sich das sternförmige Licht zu einer länglichen Flamme von
scheinbar einer Spanne Länge zu und erlosch dann plötzlich.
Merkwürdigerweise war das Flämmchen nur vom Fenster
meines Zimmers aus zu sehen; von den Nebenfenstern aus
sah man nur den bläulichen Lichtschein. Eine Augentäuschung
ist vollständig ausgeschlossen, da die Erscheinung
in derselben Weise gleichzeitig von acht Personen mit dem
blossen Auge und einem sehr guten Glase beobachtet wurde.
Professor Dr. Rehdantz, Schönebeck a. d. Elbe. — Wir bitten
hierzu die Bemerkungen Illiifs im Septbr.-Heft v. J. S. 536 ff.
zu vergleichen.

d) Der Traum eines Vaters. Eine merkwürdige
Geschichte von einem Traum, der sich als das genaue Bild
eines Vorgangs erwies, der sich wirklich, Tausende von
Meilen entfernt, abspielte, erzählt ein Korrespondent des
„Spectators". „Im Januar 1900", schreibt er, „ging mein
Sohn als Soldat nach Südafrika. In der ersten Zeit ängstigten
wir uns natürlich um ihn; aber da die Zeit hinging, ohne
dass er verwundet oder ernstlich krank wurde, beruhigten
wir uns, bis das Gefühl der Angst ganz verschwand. In einer
Nacht vom Donnerstag zum Freitag gegen Ende Oktober
hatte ich aber einen lebhaften Traum. Ich sah meinen Sohn
mit zwei AJäunern, die ich nicht kannte, in einem engen
Durchgang stehen, von dem eine offene Thür in ein kleines
Zimmer führte. Sie gingen dicht neben einander in das
Zimmer und stiessen oder führten meinen Sohn, der der
erste war und mich ansah. Ich fuhr aus dem Schlafe auf
und rief ihn drei- oder vier Mal laut beim Namen. Am
nächsten Morgen erzählte ich meinen Traum beim Frühstück.
Sonnabend erhielt ich die folgende Depesche: „Bedaure,
Ihnen mittheilen zu müssen, dass laut Telegramm aus Prätoria
Ihr Sohn am Donnerstag eine gefährliche Wunde im Unterleib
erhalten hat." Er starb nicht. Nach Monaten schrieb er aus
dem Hospital einen Bericht über den Vorfall und beschrieb
die Umstände, unter denen er die folgende Nacht — d. h.
die Nacht meines Traumes — verbracht hatte. Nachdem
er verwundet worden, war er in ein kleines Gebäude nahebei
getragen worden. „Die schlimmsten Fälle, sechs oder
sieben ausser mir, lagen allein ifc einem Zimmer. Ich fühlte
mich todtkrank, sollte aber die Schmerzen wenn möglich
unterdrücken; wir waren in dieser Beziehung alle gleich.
Dann erinnerte ich mich, dass sich einer auf die Seite wandte
und starb. Zwei Wärter erschienen und trugen ihn fort.


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