Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 85
(PDF, 221 MB)
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Ein Abend bei H. P. Blawatzky

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thörichten, meist kindischen Manifestationen, wie es die in
den spiritistischen Sitzungen stattfindenden der Mehrzahl
nach sind."

„Also sind es nicht die Geister der Verstorbenen, welche
die Medien beeinflussen ?a frug ich. „Nein", lautete die
Antwort, „in den allerseltensten Fällen." „Ja, aber was und
wer ist es dann, der alle jene Phänomene ausfährt?" „Wenn
wir die sogenannten physikalischen Kundgebungen zuerst
nehmen, so sind sie meist aus dem Unbewussten des Mediums
hervorgebracht, und zwar theils in hellseherischer Art entstanden
, wenn es sich nämlich um ein Wahrsagen oder
Schauen in das Vergangene handelt, theils Geistern niedriger
Art, „Eiemental- und Elementargeistern", wie die östliche
Geheimlehre sie nennt, zuzuschreiben."

„Wie?" riefen wir erstaunt, „Sie wollen, dass wir an
derartige mythologische Geister glauben, und verneinen den
Glauben an die Geister der Verstorbenen?" „Ich?" rief die
Blatvatzky lebhaft, „ich verneine diesen Glauben ? Nein! Ich
stelle nur den Geist des Menschen so unendlich viel höher,
dass ich ihn nicht in die enge Form bannen kann, die der
Spiritismus ihm zugesteht. Die bewusste, einmal „Geist"
gewordene Individualität des Menschen, wird nur in den
allerseltensten Ausnahmsfallen aus ihrer seligen Ebene, von
uns „Devachan" genanftt, zur irdischen Objektivität
zurückkehren."

„Aber die Materialisationen ? Sind dies auch keine Verstorbenen
?" „Vielleicht! Keinesfalls aber kommt ihr „Geist",
sicher nur ihr Astralkörper zu uns. Es ist dies jener geist*
und seelenlose Doppelgänger, den wir, vorausgesetzt, dass
wir die Fähigkeit dazu besitzen, auch vom lebenden Menschen
sehen können." — „Nun noch eines. Halten Sie den Verkehr
zwischen uns und unseren Verstorbenen überhaupt nicht für
möglich?" „Ah", rief unsere Lehrerin erfreut, „jetzt sind
wir auf dem richtigen Punkt! Ich halte den Verkehr, den
rein geistigen, psychischen Verkehr mit unseren uns im
Tode vorausgegangenen Lieben nicht nur für möglich, sondern
für absolut gewiss, aber in anderer Art, als der Spiritismus
ihn lehrt! An die Stelle der irdischen Wünsche, Leidenschaften
und Begierden, die er nach dem Tode abwirft, tritt
beim Menschen dann seine Weiterentwickelung in allem
Höchsten und Edelsten, das er hier erstrebte. Sein Zustand
ist, nachdem er die Astralebene verlassen, der höchste, den
der gewöhnliche Mensch zu fassen vermag; es ist sein „Manas",
oder sein denkendes Prinzip, das sich nun im glücklichen
Devachan, dem Zustande der Seligkeit, auslebt. Dieses
Prinzip besitzen wir aber Alle schon zu Lebzeiten und


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