Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 89
(PDF, 221 MB)
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Boich: Blicke in das Reich des Uebersinnlichen, 89

nun das Sein des Transscendentalen durch Hülfe der Logik
erwiesen wurde und das Uebersinnliche durch das Mittel
des Sinnlichen sich äussert, wird dasselbe ohne weiteres zum
Gegenstand der Forschung und des Nachdenkens, kann nicht
bezweifelt, nicht geläugnet werden und ist in seiner Art
und Aeusserung zu erfassen, wenn auch nicht in seiner
Wesenheit zu begreifen.

Doch, Transscendentales ist nicht Einheit, sondern
Sammelbegriff; alles, was die Geschöpfe des irdischen Reichs
nicht unmittelbar sinnlich wahrnehmen, ist übersinnlich.
Weil nun diese Wesen sehr vieles nicht sinnlich wahrnehmen,
trotz vermeintlich höchst vollkommener Werkzeuge und Vorrichtungen
, ist sehr vieles transscendental. Weil jedoch
Fortschritt auf allen Seiten stattfindet und alles mehr oder
minder rasch und bedeutend sich vervollkommnet, darum
ist auch Eindringen in das Reich des Uebersinnlichen und
die Erkenntniss möglich, dass letzteres mit dem Sinnlichen
ursächlich zusammenhänge und beide einander gegenseitig
bedingen.

Weil das Transseendentale nicht Einheit ist, sondern
Vielheit, und jede der Besonderheiten, welche diese allgemeine
Kategorie ausmachen, sehr von der anderen abweicht, darum
erfordert die Gesammtheit des unter dem Namen des Uebersinnlichen
zusammengefassten eingehendes Studium. Solches
verhindert die der Erkenntniss leicht gefährlich werdende
Vermischung und Verwechselung der einzelnen Factoren,
arbeitet vorgefassten Meinungen entgegen und bringt Klarheit
in alle Gebiete. Leider nur zu oft machte man von
Analyse keinen richtigen Gebrauch; daher kam jene Verwirrung
, welche drei Viertheile der Adepten des Transscendentalen
beherrscht und deren Arbeit grossentheils der
Fruchtbarkeit beraubt.

Das Uebersinnliche also ist nicht Einheit, sondern
Vielheit; nicht Princip, sondern Kategorie; im allgemeinen
nicht fest umschrieben, sondern in mehreren seiner Factoren
je nach Zustand und Verfassung der forschenden Seele veränderlich
. Transscendental kommt uns nicht allein Gott vor
und die magische Welt, sondern auch ein Theil der physischen
Welt, und von letzterer nicht allein Kraftmomente und
Aetheratome, sondern auch Molecüle der Materie.

§ 4. Transscendental für höchst gesittete Kaukasier zu
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung
sind Gott, die magische Weltsubstanz, und von der
physischen: Kraft, Aether und Molecüle des Stoffs, demnach
der grösste Theil dessen, was die Universen erfüllt, und
alles, was ausserhalb der Universen waltet. Also, der denkbar


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