Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 91
(PDF, 221 MB)
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Reich: Blieke in das Reich des Uebersinnliohen. 91

daran arbeiten. Und derjenige, welcher das Uebersinnliche
zum Gegenstand seiner Andacht nimmt, muss mit ganz
besonderer Vorbereitung an den grünen Tisch gehen, seinen
Geist empor heben zu den Höhen der Erkenntniss und
niedertauchen zu den Tiefen des Sehauens, und seine ganze
Seele rein, stark und keusch erhalten; so wird das Uebersinnliche
ihm aufhören, fremdartig zu sein.



Gott und die Universell.

§ 5. Dass noch Niemand Gott gesehen, ist absolut kein
Beweis für dessen Nichtbestehen. Aus dem Werk schliessen
wir mit grösster Bestimmtheit auf den Urheber, aus dem
Dasein der Welten auf die Existenz Gottes. Nicht der Leib
Gottes sind die Universen, sondern die Schöpfung Gottes,
welche behufs Erreichung ganz bestimmter Endzwecke erfolgte.
Aus den seelischen Eigenschaften der bekannten Wesen ist
der Schluss auf die Eigenschaften Gottes statthaft; so wie
der Künstler, so das Werk; das Werk ist Miniaturausdruck
der Seele des Künstlers, und die Wesen sind Miniaturbilder
Gottes in der Welt der Beziehungen. Genauer und verlässlicher
, als das vollkommenste Experiment, ist die Gesammtheit
der Folgerungen von den Werken der Natur auf den Urheber
der Natur, von der Seele der Wesen auf die absolute
Seele, den Prototypus, die absolute Persönlichkeit Gottes.

Gut ist die Regel, schlecht die Ausnahme; da es
Hemmnisse giebt bei allen Entwickelungen, so giebt es auch
Nebenproducte des Weltprocesses, und diese kommen in den
verschiedensten Formen als Böses zum Ausdruck. Da jedoch
die Gottheit über dem Weltprocess sich befindet und von
Hemmnissen nicht berührt werden kann, ist auch in ihrer
Wesenheit Böses nicht enthalten; denn Böses entspringt aus
Hemmung. Da Gott sich nicht entwickelt, absolut, vollkommen
ist, bedarf er nicht des Bösen, und alles Aufstreben zu Gott,
also alle höhere Entwickelung der Individuen, bedingt Beseitigung
, Ueberwindung des Bösen.

Ohne Annahme eines Actes von Schöpfung der Universen
durch Gott wäre keine Vorstellung des Alls möglich. Schöpfen
kann nur ein absolutes Wesen, und das Product der Schöpfung
muss unbedingt in seiner Wesenheit der Wesenheit des
Schöpfers entsprechend sein. Daher ist jede Seele ohne
Ausnahme das Abbild Gottes in Miniatur, und alle Grundeigenschaften
Gottes sind Grundeigenschaften einer jeden
Seele; dort absolut, hier in der Welt der Beziehungen,

Das Wesentliche in der Schöpfung Gottes ist die
magische oder psychische Weltsubstanz, welche Gott sogleich
individualisirte, das heisst: als Persönlichkeit gestaltete. In


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