Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 92
(PDF, 221 MB)
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92 Psychische Studien» XXIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1902.)

sämmtlichen Universen machen Individuen die Achse aus,
um welche alles sich dreht. Im Wesentlichen ist Person
oder Individuum Seele und dazu bestimmt, sich fortschreitend
zu entwickeln, vom einfachsten Zustand bis zu jener Vollkommenheit
, die unter den gegebenen Umständen überhaupt
zu erreichen. Zu dieser Entwickelung bedarf die Seele
eines Organismus. Solchen bildet sie selbst, vermöge ihres
plastischen Wollens, dem Executor von Geist und Gemüth.
Das Wollen aber bedarf einer Substanz, verschieden von
der magischen oder psychischen, um selbe als Baustein
zu verwenden bei Aufbau des materiellen, ätherischen,
dynamischen Organismus. Darum rief Gott die physische
Weltsubstanz in das Sein und gab derselben die Urform
der Kraftmomente, welche zu Aetheratomen sich verdichten
und, ihrerseits ferner verdichtet, zu StofFmolecülen werden.
In allen drei Formen dient die physische Weltsubstanz dem
plastischen und weiter dem psychischen Wollen als Material
and Bedingung der Aeusserung, und wird durch das Wollen
nach den Intentionen des Geistes und Gemüths gestaltet,
und zwar der unbewussten Seite von Geist und Gemüth.

§ 6. Es besteht für mich der Weltenvorgang in
Wechselwirkung der magischen und physischen Weltsubstanz,
behufs höherer Entwickelung der ersteren, also der Seele,
zu vorläufig noch unbekannten oder fast unbekannten Endzwecken
Gottes. Damit jedoch derartige Entwickelung
erfolgen könne, ist Fortpflanzung nothwendig, und diese,
Angelegenheit der Seele, muss an der physischen Weltsubstanz
sich bethätigen. Auch solcher wegen ist letztere
geschaffen worden.

In sämmtlichen Universen giebt es keine Gestaltung,
ohne plastisches Wollen. Dieses macht integrirende Eigenschaft
der Seele aus und ist, gleich dem psychischen Wollen,
Ausführer der Beschlüsse von Geist und Gemüth. Was
immerhin auch sich forme, es gestaltet sich nichts ohne
Seele, und darum ist selbst der einfachste Krystall Ergebniss
seelischen Bildens. Jede Formirung wirkt Entwickelung der
Seele, und jede weitere Entwickelung der Seele wirkt Veredelung
der äusseren Gestalten.

Aus der Mechanik in den Universen ist auf ganz bestimmte
göttliche Normen zu schliessen und aus diesen auf deren
Urheber, welcher nur mit absoluter Vernunft, absolutem
Gefühl und absolutem Wollen diese Gesetze geben und
deren Vollzug verwirklichen konnte. Alle Mechanik der
Kosmen geht strenge mathematisch vor sich; wo Mathematik,
da Vernunft; Vernunft ist integrirender Theil von Seele,
hier von Gott. Wenn Astronomen Gott läugnen, weil sie


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