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Reioh: Blieke in das Reich des Uebersinnlichen. 93
ihn nicht sehen, so ist dergleichen Dummheit ersten Ranges,
welche die Läugnenden als Logiker letzten Ranges erscheinen
lässt. Das Weltenuhrwerk ist nicht zufällig, sondern noth-
wendig, und läuft auf Erfüllung ganz bestimmter höherer
Zwecke hinaus, die sehr viel mit fortschreitender Vervollkommnung
aller Seelen in allen Universen zu thun haben.
Oekonomie der Himmel correspondirt mit Oekonomie
der Seelen mit materiellem, mit ätherischem, mit dynamischem
Leibe; darum nehmen alle himmlischen Constellationen Ein-
fluss auf die gesammten Seelen; darum ist Astrologie fest
begründet, und es kommt nur darauf an, dass auch Wissen
und Ueberlegen der Astrologen fest gegründet seien, wie
andererseits auch bei Beurtheilung von Astrologen und
Astrologie Verständniss walte, Einsicht und Gerechtigkeit.
Nicht allein durch Vererbung und Erwerbung gestaltet iedes
Individuum sich abweichend von dem anderen, sondern mch
durch Einfluss der astralen Constellationen; wir sehen im
grossen Weltenvorgang viele Mittel concurriren, um zu bewerkstelligen
, dass jedes Individuum von dem anderen abweiche
und einen separaten Mikrokosmos bilde. Nur durch
die Thatsache der Ungleichheit der einzelnen Seelen kann
Gottes grosser Weltenplan sich erfüllen.
§ 7. Mechanik der Himmel und moralische Weltordnung
hängen mittelbar innigst zusammen, und diese Thatsache
zeugt für das Dasein Gottes als absoluter Persönlichkeit.
Wären jene beiden nicht in ursächlicher Verbindung, so
bestände weder die eine, noch die andere, es gäbe keine
Welten und es triumphirte das leere Nichts. Weil aber
Gott existirt, darum besteht auch jene Beziehung, darum
leben Wesen und waltet Entwickelung, darum existiren
Universen und spinnt der Weltenvorgang sich ab. Nicht der
Mechanik der Himmel ist die moralische Weltordnung
unterthan, sondern umgekehrt zeigt sich die mechanische
Weltordnung der moralischen wegen gesetzt, um letztere
und alle Perspectiven derselben zu ermöglichen.
Da die Gesammtheit der geschaffenen und gezeugten
Seelen oder Individuen, das heisst: die magische Weltsubstanz
, die Achse ist, um welche alles im Welten Vorgang
sich dreht, und die physische Weltsubstanz das Mittel ist,
durch welches der magischen Weltsubstanz es möglich wird,
sich zu vervollkommnen, so muss auch die Mechanik der
Kosmen der sittlichen Ordnung in den Universen als Mittel
dienen. Dem Materialisten wird dieser Satz unverständlich
sein; demjenigen aber, der zu dem Standpunkt höherer
Erkenntniss sich empor gearbeitet, ohne Schwierigkeit einleuchten
.
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