Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 98
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0108
98 Psychische Studien« XXIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1902.)

muss im Geiste etwas relativ oder absolut unbewegt, im
allgemeinen es muss etwas mit mehr oder weniger Bewegung
vorgestellt werden.

Ein materieller, sinnlich wahrnehmbarer Gegenstand
muss also zur Hälfte aus unbewegten und zur Hälfte aus
bewegten oder die zwei Hälften aus Punkten mit verschiedener
Bewegungsgrösse bestehend gedacht werden. Im
allgemeinen: die Bedingung der Wahrnehmbarkeit
ist das Vorhandensein irgend einer Differenz;
folglich muss auch die vorstellende, empfindende Seele noth-
wendig aus wenigstens zwei differenten, ungleichen Grössen
bestehen. Die physische Welt betreffend behauptet Zöllner
dasselbe, indem er die Notwendigkeit einer Energie-
Differenz der positiv- und negativ-elektrischen
Urbestandtheile der Materie nachzuweisen bestrebt
ist. Nur hat er nicht bemerkt, dass eine Differenz schon
dadurch gegeben ist, wenn eine Kraft in zwei ganz gleiche
Hälften getheilt wird, d. h. wenn sie statt aus einem Funkte
aus zwei Punkten mit der Hälfte Intensität wirkt, wenn
also eine Entfernung zwischen den zwei gleichen Kraftquellen
gegeben ist; denn die Entfernung ist nichts als die
Vorstellung einer konstanten Kraftgrösse im
zeitlichen Nacheinander; dies heisst aber, dass die
aus zwei Punkten ausgehenden Wirkungen der Kraft unmöglich
zu gleicher Zeit empfunden werden können, denn
sonst giebt es eben nur eine Wirkung und nicht zwei. Daraus
folgt, dass zwei Punkte im Baume zu gleicher Zeit ein
ungleiches Wirkungsvermögen besitzen und dass ein jeder
Punkt im Baume in zwei Zeitpunkten (d. h. im zeitlichen
Nebeneinander) ebenfalls ein ungleiches Kraftvermögen
besitzt. Daraus ergiebt sich aber klar die reine Idealität
(Belativität), resp. die reine Spiritualität der
Erscheinungswelt, oder die Idealität des Baumes
und der Zeit, also der Bedingungen der Materialität.

* *
*

Die Wirkung in kleinster Zeit giebt die grösste extensive
Vorstellung (den Baum und das Bäumliche). Die Wirkung
im kleinsten Baum giebt die Zeitvorstellung; sie ist
eine minimale Bäumlichkeit (geistiger Baum und geistige
Körperlichkeit), ein a priori synthetisirter Baum,
d. h. die Möglichkeit des Baumes, wie der Baum die
Möglichkeit des Körperlichen ist.

Wird der Baum als endliche Grösse vorgestellt, so muss
die Unendlichkeit in der Zeit, in der unendlichen Dauer
zur Geltung kommen. D. h. eine endliche Raumgrösse


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0108