Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 100
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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100 Psychische Stadien. XXIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1902.)

dagegen das indirekte wird; d. h. es werden um so mehr
Möglichkeiten der Vermittelungen erkannt, oder
es werden umsomehr bewegliche vermittelnde Zwischenkörper
vorgestellt. Weil aber in dem Zeiträume alle Körper und
alle Entfernungen auf ein Minimum reducirt, die räumlichen
Objekte Gedankendinge sind, so muss eine sehr anhaltend
gewollte (in Gedanken vorgestellte) Veränderung (also ein
sehr lang dauerndes bewusstes Wollen) eine objektive
Veränderung ohne körperliche (resp. sinnlich wahrnehmbare
) Vermittelung zur Eolge haben. Soll die
beabsichtigte unmittelbare Wirkung sofort eintreten, so
muss eben das Wollen unbewusst werden, d. h.
die Zeitvorstellung als Dauer, als Extension muss im
Subjekte aufhören. Dazu ist erforderlich: entweder, dass
derjenige Gegenstand, an dem direkt eine Veränderung
bewirkt werden soll, für das wollende Subjekt auf eine
Zeit lang aus der sinnlichen Anschauung verschwindet (z. B.
bei offenen Augen unsichtbar wird), somit ein und dasselbe
Subjekt theilweise (einer bestimmten Vorstellung) unbewusst
wird; oder es muss das bewusste Wollen auf ein anderes
Subiekt, welches sich im unbewussten Zustande befindet,
tibertragen werden.

Natürlich gehört dazu eine grosse Kraftanstrengung
(resp. sehr lange Uebung), wenn ein Mensch ohne Hilfe eines
Mediums, direkt eine Veränderung in der Aussenwelt bewirken
will; denn es ist eine längst bekannte Thatsache, dass bei
einer jeden ausserordentlichen Kraftanstrengung das Be-
wusstsein vermindert wird oder ganz verschwindet, woraus
folgt, dass das Unbewusstwerden einer Vorstellung
Kraftausgabe erfordert. Es steht also fest, dass ein
Mensch einen Körper ausser ihm direkt, ohne sinnlich
wahrnehmbare Ursache bewegen kann, auch ohne eines
Mediums Hilfe; es gehört aber dazu eine Koncentrirung
der Körperkräfte in einer Richtung, z. ß. der körperlichen
Ausdehnung, was beispielsweise zur Folge haben würde,
dass ich meinen Arm in zwei oder mehrfacher Länge, oder,
wie ich schon sagte, meinen ganzen Körper zweifach extensiv,
also doppelt, nur mit entsprechend weniger Intensität (in
ieder Beziehung) vorstellen, im Räume obiektiviren würde.
- Oder umgekehrt: ich stelle mir denJ zu bewegenden
Gegenstand mehr extensiv vor, so dass der Körper weniger
oder gar nicht von meinem Körper entfernt sein wird. Die
Bewegung des Körpers wird nun in meiner Vorstellung
von der gewöhnlichen gar nicht verschieden sein; in anderen
Subjekten aber, die dieser einseitigen Objektivation oder
Ausdehnung des Körperlichen nicht mächtig sind, die Mög-


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