Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 119
(PDF, 221 MB)
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Kurze Notizen

119

Er zeigt, welch ein Netz mystischer Verirrungen bereits
die Welt überzieht. Es giebt allerdings Mystik und Mystik.
Die Mystik, die der Mensch in seinem eigenen Inneren in
dem Drange nach Weltanschauung sammelt, lag in der
Tiefe des Schaffens aller grossen Dichter. Goethe und Schiller,
Shakespeare und Aeschylus waren gegenüber dem Unaussprechbaren
, das sie fühlten, das sie wie eine musikalische
Atmosphäre umgab, Mystiker. Die Mystik, die an den
Menschen von aussen heraniritt, die sich nur durch Verleugnung
des prüfenden Verstandes gewinnen lässt, ist Aberglaube
und der Nährboden des Schwindels." —

Hätte unser geistreicher Feuilletonist sich jemals die
Mühe genommen, die einschlägigen Probleme, über die er
leichthin abuitheilt, aus den Quellen zu studieren oder
durch eigene Erfahrung kennen zu lernen, so würde er
weder sich einbilden, dass die spiritistischen „Ueber-
zeagungen nur duvch Verleugnung des prüfenden Verstandes
gewonnen werden" können, noch auch die sächsische
Arbeitersfrau, — die sich übrigens, obschon sie ganz andere
Phasen der Mediumschaft aufweist, durch diese Zusammenstellung
nur geschmeichelt fühlen kann, — mit einer Eusapia
Palladino ge wissermaassen identifizieren, von deren angeblicher
Entlarvung er, wie es scheint, irgendwo einmal läuten hörte,
woraus dann sofort vielfache Entlarvungen gemacht werden,
während es sich doch wohl nur um den vielleicht unbe-
wusst verübten Betrug durch Vertauschen der Hände bei
den bekannten Sitzungen in Cambridge handeln kann. —
Gerade darin, dass Ignoranten auf okkultistischem Gebiet
infolge des erneuten Loslassens der gesammten Pressmeute
auf das gehetzte spiritistische Schlachtopfer den schon durch
die Scheu gerade dieses Mediums vor einer streng wissenschaftlichen
Prüfung besonders verdächtigen „Fall Rothe"
nun noch weit mehr, als früher schon, in den Tagesblättern
ausnützen, um mit der leichtfertigsten Oberflächlichkeit auch
über die wissenschaftlichen Bestrebungen ernster Forscher
den Stab zu brechen, erblickten wir vom Anfang des „Rotheskandals
" an die bedenklichste Schattenseite von Dr. Bohn's
vielgepriesener „Flucht in die Oeffentlichkeit", die freilich
durch das dem Medium von anderer Seite angerathene
evasive Verhalten von letzterem selbst einigermaassen verschuldet
erscheinen musste.

b) Ueber die wahre Natur der magnetischen
Polarität sendet uns Herr /. B. Staub, mit dessen autodidaktischen
Versuchen einer ganz eigenartigen Naturauffassung
die „Psych. Stud." sich wiederholt (vergl. Nov.-
Heft v. J., S. 710) befasst haben, einen Nachtrag zu seiner


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