Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 140
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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140 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1902.)

Wurzeln des Seelenlebens, und für den Spiritisten auch zur
Berührung mit der Geisterwelt und mit dem Ewigen. Bormann
macht damit mindestens das Zugeständniss, dass der
Spiritist schon günstig voreingenommen, also befangen an
das Phänomen herantrete. Von Home wissen wir, dass
seine spiritistische Anschauungsweise mit seiner Auffassung
von der durch ihn zu erfüllenden Mission eng zusammenhing
, und dass er von der festen Ueberzeugung durchdrungen
war, von Geistern d>r Abgeschiedenen umgeben
zu sein. Trotzdem war Home, wenn er auch sehr Vieles
auf Geisterwirken der Toten schob, keineswegs geneigt, alles
mit diesem Schilde zu decken, und er hat über das ganze
Gebiet des Okkultismus seinen Blick mit ernstem und reiflichem
Nachdenken wandern lassen. Bemerkenswerth bleibt
es, dass Home an die Identität berühmter Personen der
Vorzeit, die sich in medianimen Sitzungen ankündigen,
wenig Glauben gehabt hat. Bei ihm pflegten solche klangvolle
Namen zu fehlen und fast ausschliesslich durch die
Anmeldungen von Verstorbenen, welche zu den Anwesenden
nahe Beziehungen hatten, ersetzt zu werden. Jedenfalls
sind bei Home als Medium niemals täuschende und unwahre
Kundgebungen irgend welcher bewussten oder unbewussten
Art bemerkt worden, und dem vielen Wunderbaren, das
aller gewöhnlichen Sinnenerfahrung widerstrebt, steht ebensoviel
untrüglich Wahres gegenüber. Die ehrenwerthesten
und bedeutendsten Persönlichkeiten aus allen Ländern der
Welt, die Gelegenheit hatten, ihn und seine ausserordentliche
Gabe kennen zu lernen, wetteiferten, ihm ihr Zeugniss
dafür abzugeben.

Was Home's persönliche Ansicht über die Phänomene
anlangt, die sich selbst als spiritistische darstellen, so dürfte
Flammarion's oben citierter Ausspruch wohl auf ihn seine
Anwendung finden, dass erst der Zukunft die Aufgabe zufallen
werde, die blossen Glaub ensansichten zu zerstören,
die man hinsichtlich der Thatsachen hegt. Man vergegenwärtige
sich: Bei dem Phänomen am Frühstückstisch seiner
Tante ist Home sofort von dem frommen Geist der Kundgebungen
überzeugt und erkennt es als die Mission seines
Lebens, sich in den Dienst dieser überirdischen Macbt zu
stellen. Seine verstorbene Mutter muss ihm erscheinen und
ihn im Glauben an eine göttliche Berufung bestärken, die
Ungläubigen zu bekehren, die Kranken zu heilen, die Leidenden
zu trösten. Setzt seine mediale Kraft zeitweise aus,
so wird ihm kund gegeben, dass er etwas gethan, was nicht
recht sei. Für den durch sein Lungenleiden veranlassten
Abbruch seines Berufsstudiums preist er gleichwohl Gott,


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