Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 145
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Danmar: Naturalistische Geisterlehre. 145

Kraft allein ist nicht sein Wesen, sondern er ist das
räumlieh und zeitlich konstante Produkt zweier
entgegengesetzter oder „antipolarer" Kräfte,
einer passiven und einer aktiven. Die passive Kraft bezeichnen
wir als Materität (als relativer Begriff zu unterscheiden
von der absoluten Materialität). Ihre Erscheinungsformen
sind passiver Widerstand, Härte, Kälte, „positive" Elektrizität
u. s. w., die wir als chemische, temperale, latente
und elektrische Kälte bezeichnen. Absolute Kälte oder
Materität würde „Materie" sein; aber wir verneinen ihre
Existenz, weil dann der andere JPaktor und das konstante
Produkt, das wir beweisen, fehlen würde, und auch weil eine
Kraft, wie passiver Widerstand, nie absolut gross sein kann,
ebenso wenig wio Zeit und Raum, da überhaupt das absolut
Grosse unmöglich ist, somit diese Kraft unendlich veränderlich
und deshalb kein „Absolutum" ist. — Die Gegenkraft
zur Materität nennen wir (aus Gründen der Antipolarität
im Sexualismus des geschlechtlichen Gegensatzes von Mutter
und Vater) Paterität, welche alle aktiven Kräfte wie
Temperatur wärme, spezifische und latente Wärme, „negative"
Elektrizität, Weichheit u. s. w, repräsentirt. Ihre sämmtlichen
Formen sind in Wärme verwandelbar und ziehen wir deshalb
vor, sie als chemische, latente, temperale und elektrische
Wärme zu bezeichnen. Wir haben es also im Grunde
genommen nur mit zwei Kräften, Kälte und Wärme, zu
thun; sie sind wesentlich entgegengesetzt, antipolar. So
weit wird jeder Energetiker mitgehen; aber nun entsteht die
Frage: wie verhalten sich die beiden Gegenkräfte zu einander
und zum Absoluten ? Hier trennen sich unsere Wege. Die
Energetik hält den naturphilosophischen Dualismus aufrecht,
indem sie jede der beiden Gegenkräfte für sich als unzerstörbares
Wesen bestehen lässt und deshalb sehr leicht dazu
gedrängt werden kann, aus jeder Kraft einen Stoff zu machen,
weil sie doch den Raum füllen muss, sie also bald wieder
zurückgelangt auf „Materie* (Kältestoff, Härtestoff) und
„Spiritus" (Athem des Sonnengottes,*) Wärmestoff). Dieser
Dualismus mit seinen zwei Erhaltungsgesetzen und seiner
mechanischen Methode der Addition und Subtraktion seiner
„erhaltenen" Wesenheiten, steht mit dem Mariotte'sehen, dem
Dulong1- und Petifsohen, dem Ohm'sehen und dem neuen
empiristischen Naturgesetze im Widerspruche. Diese Gesetze,
verschmolzen in das eine grosse Naturgesetz der
umgekehrten Proportionalität der Gegenkräfte, bedingen
die Multiplikation, statt Addition dieser Kräfte.

*) Diese mythologisch Hingende Definition scheint uns weder
philosophisch, noch naturwissenschaftlich haltbar zu sein. — Red.

Psychische Stadien. März 1902, 10


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