Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 147
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Danraar: Naturalistische Geisterlelire.

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höchste Form im organischen, speziell im menschlichen Leben,
und produzirt aus den Substanzen, welche durch Essen,
Trinken und Athmen in diesen Prozess eingeführt werden,
die Geister.

Es ist eine logische Notwendigkeit, die auch bereits
von den Energetikern zugegeben wird, dass der Ausgleicht
! ngsprozess der antipolaren Zustände zu einem Punkte
führen muss, wo er sein Ziel erreicht hat und stille steht;
dieser Punkt, welcher in der obigen Figur mit O bezeichnet
ist, ist der Gleichgewichtspunkt der Gegenkräfte,
der lndifferenzpunkt, wo die Kräfte zum Frieden, zur
Zufriedenheit gelangt sind und wo sie ewig bleiben wollen.
Hier ist der Nullpunkt der Natur oder des äquilibrirenden
Prozesses; hier ist der Zustand der Ausgeglichenheit,
der „Ausgeloschenheit" des Lebensprozesses, das Nirwana,
Diwana, Dauth, — der Tod.

Nirwana bedeutet nicht Nihilation eines im Räume
existirenden Dinges, sondern Extinktion eines in der Zeit
vorgehenden Prozesses. Bezüglich der Geister ist die neue
Theorie Nirwanaismus, aber im rein physischen Sinne genommen
, nicht in seiner verkrüppelten Form im (exoterischen)
Buddhaismus. Auf dem Punkte der Ausgeglichenheit, der
Lebensausgeloschenheit steht der Zustand der reifen Geister.
Sie sind demnach stoffliche (nicht „materielle"), physische
Körper, welche aus gleichgewichtszuständlichem Stoffe bestehen
und die schliesslichen Produkte des Aequilibrations-
prozesses, den wir „das Leben" nennen, bilden. Sie sind
zwar nie genau in diesem Zustande, weil der Prozess,
hauptsächlich in chemischer Hinsicht, nie perfekt ist, aber
das geringe unproduktive Leben, das sie noch haben, ist einer
leichten Pendulation über dem todten Punkte vergleichbar.

Die Geister, wenn reif, sind „die Todten", welche im
Zustande des höchsten Glücks, der „Seligkeit", sich befinden,
denn das Gleichgewicht ist das Glück, nach welchem
alles Lebende strebt. Ein Stoff in diesem Zustande, von
dessen Eigenschaften das chemisch fast todte Argon viele
aufweist, hat keine aktiven oder passiven, überwiegenden
Kräfte (in der obigen Figur begrenzt durch die punktirten
Curven V O W) mehr, die sich äussern und auf die Umgebung
, z. B. auf unsere Sinne, geltend machen könnten; er
ist deshalb unempfindbar — untersinnlich, bezw. „übersinnlich
." Die Geister bedürfen der medialen Substanz, um sich
für uns empfindbar zu machen, und es wird sich nun fragen,
ob die festgestellten Thatsachen des Mediumismus, hauptsächlich
die Materialisationen und Spiritualisationen
(letztere auch Dematerialisationen und Apporte genannt)

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