Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 152
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0162
152 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1902.)

mich so nennen will, ein Poet, und so war es auch bei
Wilhelm Hauffs Mutter." —

Justinus Ferner, der uns aus seinen Familienpapieren
so genaue Eröffnungen macht, erbte von seinem Grossvater
Stockmayer die Lust, unerklärliche Vorgänge zu beobachten
und kritisch zu beurlheilen, und von mütterlicher Seite die
Gabe, für magnetische Einflüsse ausserordentlich empfänglich
zu sein. In dem Kapitel „Der Magnftiseur Gmelinhi erzählt
er uns seine eigene Heilung von jahrelanger Krankheit durch
magnetischen Einfluss.

Justinus Kerner erzählt über seine eigene Heilung auf
magnetischem Wege:

^Gmelin führte mich eine Treppe empor in ein kleines
Zimmerchen, hiess mich auf einen Stuhl setzen, bah mir
mit seinen schwarzen Augen fest ins Auge und fing mich
mit seinen ausgereckten Händen vom Kopf bis in die Magengegen
i zu bestreichen an; er behauchte mir auch mehrmals
die Herzgrube. Ich wurde ganz schläfrig und wusste endlich
nichts mehr von mir. Ich mag lange schlafend gesessen
sein, als ich erwachte und den Matthias (den Knecht) vor
mir sah; der Herr aber war nicht mehr da, und ich sah
ihn in meinem Leben nicht mehr. Auch Matthias wusste
nicht, was der Herr eigentlich mit mir gethan; er hatte
ihm nur im Weggehen gesagt, er hoffe, dass es sich mit
meinem Leiden lesiern werde, mir solle man mir keine
Arzneien mehr geben. In späteren Jahren begriff ich, dass
mich der Herr magnetisirt hatte. Als ich zu Hause ankam
, hatten die Frauen nichts Eiligeres zu thun, als mich
auskleiden und ins Bett bringen zu lassen. Mein Bett stand
nächst einem Fenster, das zu der schönen alW Kirche am
Markte und ihrem künstlich erbauten vielfach durchbrochenen
Thurme, auf dessen Spitze ein Reiterbild stand, sah. Der
Sturm (der Knabe Justinus war mit dem Knechte Matthias
vom Wartberge bei Heilbronn, wo er von Gmelin magnetisirt
worden, während eines heftigen Gewitters heimgekehrt)
hausete besonders von diesem Thurme her in den sonderbarsten
schauerlichen Tönen; denn an verschiedenen Seiten
des Thurmes waren Schalllöcher angebracht, die, wenn der
Sturm in sie blies, schauerliche Töne stossweise über die
ganze Stadt verbreiteten. Von Blitzen erleuchtet standen
Thurm und Kirche bald in Feuer, wie auf Goldgrund mit
ihren schwarzen Umrissen, bald verschwanden sie wieder
in die finsterste Nacht. Als aber die Wolken sich entleert
hatten, trat der Mond an den reinen Himmel, und Kirche
und Thurm standen in einer Schönheit vor mir, wie ich Gebäude
der Art noch nie sah. Lange verweilte mein Blick

«


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0162