Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 171
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Leadbeater: Irrige Ansichten über den Tod. 171

Hypothese ist, die sich bis jetzt uns darbietet, wenn Sie
finden, dass sie besser als andere dem Zustand der Dinge,
den wir um uns her in der Welt erblicken, mit all der
Unruhe und Trübsal im menschlichen Leben Rechnung trägt:
wenn es Ihnen scheint, dass sie Ihnen eine volle und zu-
sammenhängende Erklärung bietet für die Herkunft des
Menschen und seine Entwiekelung, die hinter ihm liegt und
noch vor ihm, dann nehmen Sie sie auf und studiren Sie
sie, wie wir es gethan haben. Gerade wie es uns ergangen
ist, so denke ich, wird auch Ihr Interesse während der
Arbeit fortwährend wachsen, und nicht nur werden Sie nie
bedauern, dieses Studium aufgenommen zu haben, sondern
sicher werden Sie auch einsehen, dass die Zeit, die Sie der
Forschung widmeten, die am besten angewandte in Ihrem
ganzen Leben gewesen ist. Das ist unsere feste Meinung.

Für uns ist das ganze theosophische Lehrsystem freilich
mehr als eine Hypothese, da es unter uns viele giebt, die
aus direkter Erkenntniss wissen, dass die Dinge wahr
sind, von denen ich nachher sprechen werde; aber das ist
natürlich kein Beweis für Andere. Aber es ist ein Zeugniss
und es ist werth, dass man es als solches gelten lässt und
ihm Gewicht beilegt, gerade wie man jedes anderen ehrlichen
Menschen Zeugniss aufnimmt und als solches berücksichtigt.
— Die irrthümlichste und die gefährlichste aller unrichtigen
Ansichten vom Tode ist die, dass er das Ende aller Dinge
sei. Sie werden vielleicht sagen, dass eine solche Ansicht
einer rohen Art von Materialismus entspringt und dass
heutzutage nicht mehr viele Menschen sich zu dieser Ansicht
bekennen werden. Und dennoch — es giebt deren noch
eine grosse Zahl und ich habe ihrer viele angetroffen; aber
es ist ganz richtig, dass in den letzten vierzig oder fünfzig
Jahren ein grosser Wechsel in den Ansichten eingetreten ist.
Ich erinnere mich noch sehr gut meiner Jugendzeit, wo die
materialistische Weltanschauung verbreitet genug war; aber
in dieser Beziehung ist die Welt doch etwas weiser geworden
und wir hören diese Ansicht jetzt viel weniger oft als früher,
wenigstens von wissenschaftlich gebildeter Seite. — Aber es
giebt bei uns eine Form des Materialismus, die, wenn auch
vielleicht nicht so prahlerisch und abstossend, so doch um
so verfänglicher und wenigstens ebenso gefährlich ist; ich
möchte sie den praktischen Materialismus nennen. Es giebt
bei uns eine grosse Anzahl Menschen, die, wenn Sie darnach
fragen, sofort bekennen würden: „O ja! ich glaube an ein
zukünftiges Leben, die Kirche lehrt es ja!a — oder so
ähnlich, und doch zeigen sie praktisch in ihrem Leben, dass
sie keinen Glauben an irgend eine andere Welt haben, da


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