Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 184
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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184 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 3. Heft, (März 1902.)

Agram begründeten und mit Hingebung und Geschick
geleiteten Zeitschrift, als auch dem seit November v. J.
bestehenden „Verein für Untersuchung psychischer Phänomene
" gegeben worden. Der Verein und sein Organ erfreuen
sich lebhafter Sympathien. In der „Wiener Morgenzeitung"
vom 10. Jänner er. wird vei sichert, die „sonst im besten Rufe
stehende Landeshauptstadt von Kroatien" könne gegenwärtig
„mit Fug und Recht den Namen einer Spiritistenstadt in
Anspruch nehmen und in dieser Beziehung ein europäisches
Kuriosum genannt werden". Weiter wird berichtet, dass
Dr. HinkovU einem früher gehaltenen öffentlichen Vortrage
über das „Wesen des Spiritismus" am 7. Dezember einen
zweiten über das Thema „Himmel und Holle" folgen Hess.
Eine ungeheure Zuhörermenge, worunter einige Geistliche,
hatte sich im Agramer Schützenhaussaale eingefunden. Die
bevorstehende Drucklegung des Vortrags wird ein Urtheil
über seinen Inhalt ermöglichen. Jedenfalls hat namentlich
die Widerlegung der Kirchenlehre von der Ewigkeit der
Höllenstrafen bei den berufenen Verkündern der göttlichen
Liebe gewaltigen Anstoss erregt. Ein klerikaler Student,
der nach Schluss des Vortrags eine Rede halten wollte,
wurde polizeilich daran verhindert, darauf aber von dem
anwesenden Redacteur eines katholischen Blattes die Verhaftung
des Dr. Hinkovic wegen Beleidigung der katholischen
Kirche gefordert — erfreulicher Weise ohne Erfolg. Am
nächsten Morgen wurde in den Kirchen gegen den Gotteslästerer
gepredigt, und über das bald nachher eintretende
Erdbeben belehrte man die Kinder in der Klosterschule,
daran sei allein der Dr. Hinkovic schuld! Ob der Erzbischof
Dr. Posilovic dem Verlangen nach Excommunication des
unerschrockenen Vertreters seiner Ueberzeugung nachgeben
wird, ist abzuwarten. Der Bischof Dr. Krapac hat seinem
Aerger in ebenso liebloser wie abgeschmackter Weise
Ausdruck gegeben. Für den Vortrag war ein kleines
Eintrittsgeld erhoben worden, und der Reinertrag von
30 Kronen sollte dem Verein gegen Bettelei zugewendet
werden. Der obengenannte hochwürdige Herr, als Vorstandsmitglied
deb Vereins, wies jedoch das Geld zurück, weil es
„in Sünden empfangen" (!) sei. Ohne hier auf die vollberechtigte
Kritik einzugehn, welche Dr. Hinkovic im „Novo
Sunce" an dieser Aeusserung und der ihr zu Grunde
liegenden Gesinnung übt, möchten wir nur von neuem unser
Befremden über die Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit aussprechen
, womit die Diener der Kirche, katholische wie
evangelische, fast ausnahmslos dem Spiritismus — und dem
Occultismus überhaupt — entgegentreten, anstatt in ihm


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