Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 216
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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216 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1902.)

mittelbar demonstrirt werden; es wird also Niemand eine
Seele als solche unter dem Mikroskop oder Makroskop
wahrnehmen.

Dergleichen ist aber durchaus nicht nöthig; denn der
Organismus und die moralischen Handlungen sind genau so,
wie die Seele ist, und wenn der Spiritismus „Geister", also
Seelen mit ätherischem, beziehungsweise dynamischem Leibe
demonstrirt, so lässt er niemals Seelen ohne Organismus,
demnach nicht pure Geister erscheinen. Somit zeigt sich
der Spiritismus als dasjenige für die Seelen mit ätherischem
und für jene mit dynamischem Leibe, als welches die
Biologie sich zeigt für die Seelen mit stofflichem Leibe.

Es wird noth wendig sein, diese Wahrheit intensiv zu
beherzigen; denn anders geräth man in Wirrsal ohne Ende
und findet niemals jene sicheren Pfade, welche zu Klarheit
und Erkenntniss leiten, hält auch den wissenschaftlich
dureb hauchten Spiritismus bester Art für ein Zerrbild, und
verfällt entweder plumpem Materialismus oder gröblicher
Phantasterei.

Diejenigen Wesen, welche man Geister, Schatten oder
Spectren nennt, und die Seelen mit ätherischem oder mit
dynamischem Leibe sind, leben auf unendlich weiteren
Gebieten, als die Wesen mit stofflichem Leibe, und werden
von diesen nur unter besonderen Umständen wahrgenommen,
von der photographischen Platte jedoch abgebildet. Dass
mit Geisterphotographieen Betrug getrieben wird, ist be-
klagenswerth, spricht aber nicht im Kleinsten gegen die
Echtheit und Zuverlässigkeit der photographischen Aufnahmen
, bei denen Schwindel und Betrug absolut ausgeschlossen
waren.

§ 16. Zweifach ist die Art des Beweises der Existenz
für gewöhnlich unsichtbarer denkender, fühlender und
wollender Wesen mit ätherischem oder mit dynamischem
Organismus; der Beweis wird mittelbar geführt auf dem
Wege der logischen Schlussfolgerung aus wohl erhärteten
Thatsachen der Wissenschaft und Erfahrung; der Beweis
wird unmittelbar geführt durch den wissenschaftlich veranstalteten
psychologischen Versuch und die Offenbarungen
der Wesen höherer Ordnung: Materialisationen einzelner
Körpertheile oder des ganzen Organismus, Schreiben mit
eigener Handschrift zwischen aneinander geschraubten
Schiefertafeln, Sprechen mit eigener Stimme und Sprache,
Geisterphotographie. Wem die besten dieser Beweise nicht
genügen, dem genügt überhaupt nichts, und dem ist gar
keine Ueberzeugung beizubringen. Wo kein Verständniss, da
ist jede Aufstellung nutzlos. Somnambulismus, Hypnotismus,


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