Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 223
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Reich: Blicke in das Reich des Uebersinnlichent

223

Schluss.

§ 21. Das Individuum ist eine Welt für sich, die aber
erst bestimmte Bedeutung erlangt neben anderen Mikrokosmen
im Wetteifer um Erkennlniss und Sympathie. Auf
niederen Stufen der Ausbildung raufen Einzelwesen wie
Gruppen mit Aussen weit und mit ihres gleichen um die Mittel
materiellen Bestehens; aber dieses Kampfes ungeachtet, sehen
wir doch bei allen Wesen, zunächst bei den ihrer selbst
bewussten, höhere geistige und religiöse Regungen, welche
darauf hinweisen, dass grosse Endziele bestehen, an deren
Erreichung jedes Wesen sich bethätigt.

Kein Individuum kann vernichtet werden. Trennt sich
die Seele von dem stofflichen Organismus, oder wird davon
getrennt, so bildet dieselbe nunmehr einen ätherischen
Organismus und erleidet nach keiner Richtung hin Veränderung
. Das eigentliche, wesentliche oder transscendentale
der Persönlichkeit, die Seele, ist unzerstörbar und behält,
welches Schicksal der jeweilig von ihr gebildete Leib auch
erfahren möge, alle Eigenschaften bei, alle Vermögen, alle
Functionen. Wäre dem nicht so, existirte die Seele nicht,
hätte man in ihr nicht das Wesentliche jedes Geschöpfs zu
betrachten, so gäbe es gar nichts von Feistigkeit, Religiosität,
edlem Wollen, Ideal, Fortschritt, Vervollkommnung, und alle
Wesen wären Automaten. Und da die höchsten und letzten
Dinge bestehen und keine Seele, selbst die des Krystalls,
ohne Ideal ist, keine ohne das Bestreben ist, das Ideal zu
verwirklichen, (huum giebt es eine höhere Ordnung der
Dinge, in welcher die Erscheinungen des Lebens im stofflichen
Organismus nur Acte der grossen Handlung sind,
Etappen auf dem Wege zum Ziel.

Alles seelische Sein hat ganz bestimmte Stadien der
Entwicklung zu durchlaufen und bedarf in jedem dieser
Stadien eines anderen Organismus: im ersten eines stofflichen,
im zweiten eines ätherischen, im dritten eines dynamischen.
In letzterem verbleibt sodann die Seele für immer. Wird
nun der physiologische Tod während des ersten Stadiums
künstlich veranlasst, so muss die Seele im zweiten Stadium
dasjenige in ihrer Entwicklung nachholen, welches sie im
ersten versäumte. Solches schliesst mancherlei Unbehagliches
in sich, und letzteres wird nicht selten zum Anlass vieler
Spukerscheinungen. Jeder Todtschlag und Mord, also schwere
Verbrechen, Krieg, Selbstmord, Hinrichtung, ist grösstes
Uebei und hemmt den Vorgang der Vervollkommnung, und
zwar sowohl der Betroffenen wie der mit ihnen magisch
Wechselwirkenden.


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