Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 224
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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224 Psyeiusohe Studien. XXIX. Jahrg. 4. Heft (April 1902.)

Jede Religion, welche auch den Mord und das Auffressen
anderer Thiere verabscheut und verdammt, ist ausgezeichnet
und verdient, allgemein verbreitet zu werden.
Jeder, welcher die vegetarianische Gesammtlebensart aus
innerer, religiöser Ueberzeugung annimmt und strenge aufrecht
erhält, arbeitet vortrefflich am Werke der Veredelung
und Heiligung, und hilft das Reich Gottes vorbereiten.
Das Individuum soll, und so entspricht es der Religion der
Religionen, alle Perioden seiner gesammten Existenz ungestört,
normal durchlaufen, um rechtzeitig und rechtartig sein
kosmisch-moralisches Ziel zu erreichen.

§ 22. Günstige moralische und physische Lebensbedingungen
, sorgfältige intellectuelle und religiöse, soziale
und hygieinische Erziehung, treue Ausübung der Religion
der Religionen und sonst veredelnde Arbeit an sich selbst,
dies alles sichert vor jeder Störung des naturgemässen Ablaufs
des Daseins im stofflichen Organismus und verheisst
den höheren Stadien der Existenz naturgemässen Verlauf.
Solche Umstände zu setzen und Thaten zu vollbringen, ist
höhere Civilisation vermögend, in welcher die reissende,
habgierige Bestie überwunden und ein nobler Durchschnitt
harnionisch entwickelter Wesen zu Tage gekommen.

Dieser besser geartete Schlag gesitteter Geschöpfe muss
nothwendig höhere geistige und religiöse Standpuncte einnehmen
, und darum Dinge begreifen, welche dem gebildeten
Durchschnitt der Gegenwart noch unverständlich sind, den
Zusammenhang der Wissenschaften schauen, sowie die höhere
Einheit von Philosophie und Religion erfassen. Damit ist
ein grosser Schritt weiter gethan in der Richtung von
Befreiung, Erlösung, Heiligung.

Dass es zu Entwickelung derartig veredelter Geschöpfe
in grosser Zahl kommen könne, wird bewiesen durch die
Thatsache, dass es heute und früher bereits Menschen — und
auch andere Thiere — höherer Ordnung, relativ harmonisch
und vollkommen, bereits giebt und gab; dass mit Zunahme
guter innerer und äusserer Bedingungen die Zahl der moralisch
und somatisch wohl Gediehenen sich steigert. Somit muss,
bei wackerem Fortschritt in der Richtung des Naturgemässen
und Edlen, die Gesammtheit der guten Keime der Seele
harmonisch sich entwickeln, in den Vordergrund treten, und
die schlechten Keime zurückdrängen.

Also, höhere moralische und physische Civilisation, in
welcher jede Seele bereits im irdischen Sein das durch
Gottes grossen Weltenplan gesetzte Ziel erreicht und im
Zustand der Reife das fernere Stadium beginnt, ist nicht
blos möglich, sondern unbedingt nothwendig, wenn jeder


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