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Leadbeater: Irrige Ansichten über den Tod. 227
windung des eigenen Selbst. Der Glaube an das Uebersinn-
liche und eine moralische Weltordnung, an die absolute
Persönlichkeit Gottes, an die Fähigkeit der Vervollkommnung
und Veredelung jeder Seele ohne Ausnahme, und an die
Notwendigkeit der fortschreitenden Verbesserung des Seins
ist der erste Schritt zu normalem Gedeihen, zu Erlösung,
zu Heiligung. Und ist dieser Schritt gethan, fahren die
Feinde naturgemässer Entfaltung zur Hölle, Materialismus,
Atheismus, Pessimismus, tantum-quantum sind zu Ende, und
die grossen Ideale sind zu verwirklichen. Nun erst emancipirt
der Mensch sich von der reissenden Bestie.*)
Scheveningen in Holland, (Villa Sabina),
den 21. November 1901.
Irrige Ansichten über den Tod.
Vortrag gehalten von C. W. Ijeadbeater in Chicago,
November 1900.
(Uebersetzt von Günthet* Wagner, Lugano-Castagnola.)
(Fortsetzung von Seite 177.)
Aber weshalb scheut man sich in Betreff dieses anderen
und wichtigeren Punktes ebenso zu verfahren? Es giebt doch
eine enorme Menge Zeugnisse für diese sogenannten Erscheinungen
, und Zeugnisse sind es dafür, dass Todte
zurückkehren, dass sie stets zurückgekehrt sind; denn
wenn auch erklärlicher Weise nur einige der kürzlich vorgekommenen
Begebenheiten von dieser Gesellschaft im
Einzelnen untersucht worden sind, so werden Sie doch viele
frühere Erzählungen finden, die genau dasselbe berichten,
und die häufig zu ihrer Zeit und an dem Ort, wo sie vorgekommen
sein sollen , sehr gut bezeugt sind. Sie finden
solche Erzählungen in der Geschichte jeder Nation, so weit
Sie sie auch bis zu den ersten Spuren der Menschheit
zurück verfolgen mögen. Ich kann auch nicht begreifen,
wie diejenigen, die bekennen, Christen zu sein, es fertig
bringen zu leugnen, dass solche „Erscheinungen" müssen
vorkommen können, und thatsächlich vorgekommen sind. Sie
haben da die Erzählung von der Hexe von Endor, die sie
*) Wissenschaftlich begründet wird Alles hier Ausgesprochene in
meinen Werken „Der Kosmos des Uebersinnlichenund die Entwickelung
der Wesen" (1898), „Die Entwickelung der Religiosität und das Werk
der Religion* (1896-98), „Physiologie des Magischen41 (1890), „Cri-
minalität und Altruismus44 (1900), „Gedanken und Betrachtungen"
il899], u. s. w., wie auch in meiner kürzlich vollendeten umfangreichen
Arbeit „Moralische Welt-Ordnung und Historische Entwickelung."
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