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Karze Notizen.
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den wieder lebensfähig gewordenen Körperatomen. So waren
schliesslich auch seelische Atome der Hand mit den entsprechenden
der körperlichen Hand in Eapport getreten,
weil auch letztere mit neuem Blute gespeist worden war,
und nun fing das erzählte Phänomen an: der Druck der
Pinger wurde wohl der materiellen Hand ertheilt, und die
wiederbelebten Atome derselben reagirten auch auf diesen
Druck, allein die Empfindung des Fingerdrucks wurde durch
seelischen Rapport auf die entsprechenden seelischen Atome
übertragen; deshalb fühlte auch nur die seelische Hand diesen
Druck, — fühlte ich diesen da, wo sich die seelische Hand
thatsächlich befand, nämlich ausserhalb meines Körpers. —
Erst nachdem alle oder doch der weitaus grösste Theil der
materiellen Atome des todt gewesenen Armes regenerirt
waren, konnte die Hereinziehung des seelischen Armes
in den körperlichen erfolgen, und erst dann wurde die
Empfindung eines imaginären — eigentlich des seelischen
- Armes schwächer, um schliesslich ganz zu erlöschen.
* *
Jedermann ist ohne Zweifel in der Lage, einen solchen
Vorgang absichtlich herbeizuführen, um die Erscheinung an
sich selbst zu beobachten. Ich möchte deshalb zum Schlüsse
nicht versäumen, auf die nicht unerhebliche Gefahr iür
Gesundheit und Leben hinzuweisen, welche das Wiedereinströmen
des abgestandenen Blutes in den Körper mit
sich bringt. Bekanntlich kann Blutvergiftung, Lungen- oder
Herzschlag entstehen, und ich selbst habe wahrscheinlich
nur durch die beobachtete Vorsicht, welche schliesslich auch
zur Ursache des beschriebenen Phänomens wurde, jene
Gefahr für mich abgewendet. Ich habe das Experiment
auch niemals willkürlich gemacht, jenen Zustand niemals
absichtlich herbeigeführt, denn jedenfalls müsste für diesen
Fall ein Arzt zur Assistenz gebeten werden.
Kurze Notizen.
a) Ein Aufruf der „Studiengruppe für psychische
Phänomene41 an dem Pariser internationalen
psychologischen Institut, die sich unter Vorsitz des
berühmten Prof. E. Duclaux zu dem ausgesprochenen Zweck
gebildet hat, die wahren Erscheinungen zu erforschen und
die Frucht ihrer Arbeiten zum Wohle der mit so berechtigtem
Interesse diese Studien verfolgenden Menschheit zu verwerthen,
geht uns mit der Bitte zu, die öffentliche Aufmerksamkeit
auch in Deutschland darauf zu lenken und unsere Leser
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