Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 299
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Leadbeater: Irrige Ansichten über den Tod. 299

Gegenstand für sich, auf den ich jetzt keine Zeit habe einzugehen
; genug, der Mensch besteht aus Materie, die ebensowohl
zu diesen verschiedenen höheren Ebenen gehört, wie
zu der physischen; er besitzt als Theile seiner Gesammt-
konstitution ausser diesem physischen noch weitere Körper,
die unsichtbar sind, aber ihm deshalb nicht weniger als
geeignete Werkzeuge dienen. Sie erinnern sich, dass Paulus
dieser Erwähnung thut, wo er von dem „geistigen Leib"
spricht. Paulus hat diese Wahrheit ganz klar im ersten Brief
an die Korinther angedeutet; doch, die sich Christen nennen,
achten meistens nicht darauf. Er sagt ganz deutlich, dass
der Mensch vier Theile besitzt, die „Seele", den „Geist",
den „geistigen Leib" und den „natürlichen Leib." Was meinen
Sie nun, was er darunter versteht? Die gewöhnliche orthodoxe
Lehre scheint in der unphilosophischsten Weise die Seele
und den Geist zusammenzuwerfen. Unsere kirchlich-religiösen
Freunde sind bei einer Gedankenverfassung angelangt,
wonach sie glauben, dass in dem menschlichen Körper noch
etwas Vages existirt, was die Seele genannt wird, und das
ist ungefähr die Auffassung, zu welcher sich die meisten
aufschwingen. Die ganz unwissende und unphilosophische
Verschmelzung von Heist und Seele würde sich ein Philosoph
wie Paulus nie haben zu Schulden kommen lassen. Sie setzen
voraus, dass er ebensowenig etwas von dem weiss, wovon er
spricht, wie sie. Wenn Sie sich die Mühe nehmen, auf den
Originaltext zurückzugreifen, dann finden Sie, dass dort
zwei ganz verschiedene Wörter gebraucht werden. „Pneumaa
— Geist und „Psyche" — Seele, zwei sehr gut bekannte
griechische Wörter und durchaus nicht gleichbedeutend; sie
haben auch nie als gleichbedeutend gegolten. Wenn Sie
wissen wollen, was Paulus unter diesen Bezeichnungen verstand
, dann brauchen Sie nur die Schriften seiner Zeitgenossen
zu lesen, der damals lebenden Philosophen. Dann
spricht er über den geistigen Leib, und man hat das so
verstanden, als bekäme der Mensch eines Tages diesen
geistigen Leib als etwas ganz Neues, kein Me?isch weiss
woher, und zwar an Stelle des physischen Körpers, den er
jetzt besitzt. Das entspricht aber nicht den Thatsachen.
Tm Gegentheil den geistigen Leib, besitzen wir schon hier
und jetzt, gerade wie den physischen. Er ist in uns, aber
wir wirken jetzt hauptsächlich durch den physischen Körper
und noch nicht mit dem anderen. Aber manchmal können
wir auch den anderen etwas benutzen, und gerade durch
dessen Gebrauch bekommen wir, ab und zu, etwas Erleuchtung
, etwas Licht, bei welchem wir einige Erkenntniss auf
dem Gebiete der psychischen Wissenschaft erlangen,

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